Deutsche Tageszeitung - Bericht: Razzia bei der Commerzbank wegen möglicher Steuerdelikte

Bericht: Razzia bei der Commerzbank wegen möglicher Steuerdelikte


Bericht: Razzia bei der Commerzbank wegen möglicher Steuerdelikte
Bericht: Razzia bei der Commerzbank wegen möglicher Steuerdelikte / Foto: ©

Beamte der Staatsanwaltschaft Köln haben am Dienstag einem Medienbericht zufolge die Commerzbank in Frankfurt am Main durchsucht. Hintergrund der Ermittlungen sind nach Informationen des "Handelsblatts" Ermittlungen im Zusammenhang mit den sogenannten Cum-Ex-Geschäften. Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte gegenüber AFP Ermittlungsmaßnahmen "im Rahmen des Verfahrenskomplexes um die Cum-Ex-Geschäfte", machte unter Verweis auf das Steuergeheimnis aber keine weiteren Angaben zu den konkreten Ermittlungen oder zum Ort der Durchsuchungen.

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In den vergangenen Jahren gab es bereits zahlreiche Ermittlungen wegen Cum-Ex-Geschäften. Damit wird die Praxis bezeichnet, rund um einen Dividenden-Stichtag herum Aktien zu verschieben und sich so eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer mehrfach vom Fiskus erstatten zu lassen. Die Bundesregierung schob der Methode 2012 einen Riegel vor. Vor dem Landgericht Bonn hatte Anfang September der erste Strafprozess im Zusammenhang mit den umstrittenen Aktiendeals begonnen. Angeklagt sind zwei ehemalige britische Aktienhändler.

Wie das "Handelsblatt" am Dienstag berichtete, lautet im Fall der Commerzbank der Verdacht, dass das Finanzinstitut am Handel mit Aktienpaketen zu Lasten der Steuerzahler beteiligt gewesen sei. Offenbar werde vermutet, dass die Commerzbank als Dienstleister zwar selbst keine Kapitalertragsteuer vereinnahmte, indirekt aber von dem Geschäftskonstrukt auf Kosten des Steuerzahlers profitiert habe, schrieb die Zeitung.

Die Bank erklärte demnach, sich nicht zu laufenden Ermittlungen äußern zu können. Wie in der Vergangenheit auch kooperiere die Bank selbstverständlich vollumfänglich mit den Behörden. "Es ist in unserem eigenen Interesse, dass diese Angelegenheit schnellstmöglich aufgeklärt wird", sagte eine Sprecherin dem "Handelsblatt".

(L.Møller--DTZ)

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