Vier von zehn Neueinstellungen sind befristet
Ein erheblicher Teil der Neueinstellungen in Deutschland ist befristet: Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte, traf dies im Jahr 2018 auf knapp vier von zehn Neueinstellungen zu. Auf die Gesamtzahl der Beschäftigten bezogen, arbeitet demnach jeder Zwölfte befristet. Auszubildende sind in dieser Zahl nicht berücksichtigt.
Überdurchschnittlich häufig greifen größere Betriebe zu Befristungen. Betriebe mit mehr als 75 Beschäftigten etwa stellen mit einer um neun Prozentpunkte höheren Wahrscheinlichkeit befristet ein als kleinere Betriebe. Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten nutzen hingegen deutlich seltener Befristungen. Dies ist nach Angaben der Arbeitsmarktforscher "wenig überraschend", da bei diesen Kleinstbetrieben nicht die Regelungen des Kündigungsschutzgesetzes gelten.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Stelle befristet besetzt wird, ist bei kurzfristigem Personalbedarf doppelt so hoch wie bei längerfristigem. Dennoch werden mit 85 Prozent die meisten befristeten Neueinstellungen bei längerfristigem Personalbedarf vorgenommen. Denn insgesamt erfolgt nur jede zehnte Neueinstellung aufgrund eines vorübergehenden Bedarfs.
Außerdem werden befristete Neueinstellungen der Studie zufolge nicht nur zur Deckung eines vorübergehenden Arbeitskräftebedarfs genutzt, sondern auch als "verlängerte Probezeit". Die Studie beruht auf den Daten der IAB-Stellenerhebung mit mehr als 10.000 teilnehmenden Betrieben.
Dabei zeigt sich den Forschern zufolge auch, dass bei befristeten Neueinstellungen häufiger als bei unbefristeten auf Berufserfahrung als Einstellungsvoraussetzung verzichtet wird. Zudem nehmen Betriebe vor allem bei Helfertätigkeiten deutlich häufiger Befristungen vor.
(M.Dorokhin--DTZ)