Deutsche Tageszeitung - Verdi erklärt Tarifgespräche mit Postbank für gescheitert - Neue Streiks drohen

Verdi erklärt Tarifgespräche mit Postbank für gescheitert - Neue Streiks drohen


Verdi erklärt Tarifgespräche mit Postbank für gescheitert - Neue Streiks drohen
Verdi erklärt Tarifgespräche mit Postbank für gescheitert - Neue Streiks drohen / Foto: ©

Im Tarifkonflikt zwischen Verdi und der Postbank hat die Gewerkschaft die Verhandlungen für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung über Streiks angekündigt. Die Arbeitgeber hätten in der dritten Gesprächsrunde am Montagabend ein "inakzeptables Angebot" vorgelegt, teilte Verdi am Dienstag mit. Damit fordere der Arbeitgeber "eine sehr deutliche Reaktion der Beschäftigten geradezu heraus", erklärte Vorstandsmitglied Christoph Meister.

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Gewerkschaft lag als Angebot 1,7 Prozent mehr Lohn ab dem 1. April 2020 auf dem Tisch. Zum 1. Juli 2021 und zum 1. Februar 2022 sollten jeweils noch einmal 1,0 Prozent dazukommen. "Bei neun Nullmonaten würde dieses Angebot über eine Laufzeit von 36 Monaten eine durchschnittliche jährliche Erhöhung der Gehälter um lediglich ein Prozent bedeuten", kritisierte Verdi. "Das ist kein Angebot, über das wir ernsthaft reden können."

Verdi verhandelt für die rund 12.000 Beschäftigten bei Teilen der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, des Postbank Filialvertriebs sowie des BHW-Kreditservice und weiterer Tochterunternehmen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem sieben Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie die Wahlmöglichkeit zwischen mehr Geld oder mehr Freizeit.

Die Postbank erklärte zu dem Tarifkonflikt, die Arbeitgeber hätten für die Beschäftigten der Postbank ein "aus Unternehmenssicht tragfähiges und dem aktuellen Markt- und Branchenumfeld angemessenes Angebot" abgegeben. Dieses sei abgelehnt und die Verhandlungsrunde sei abgebrochen worden. Interesse an einem einvernehmlichen Ergebnis im Rahmen von Verhandlungen bestehe aber "weiterhin", betonte die Bank.

Schon in der jüngsten Vergangenheit hatte es Warnstreiks gegeben. Die Deutsche Bank integriert derzeit die Postbank ins eigene Geschäft.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Umfrage: Kinder und Jugendliche kennen eigene Rechte kaum

Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland kennen einer Umfrage zufolge ihre Rechte nur oberflächlich. Bei einer Befragung des Deutschen Kinderhilfswerks, die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde, gaben nur 22 Prozent an, dass sie sich mit Kinderrechten "ganz gut auskennen." 67 Prozent kennen Kinderrechte demnach nur vom Namen her, neun Prozent haben vom Thema Kinderrechte noch nichts gehört oder gelesen.

Unicef: Mehr als 650 Kinder im Ukraine-Krieg getötet - Warnung vor psychischen Schäden

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 sind laut Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef mindestens 659 Kinder getötet worden. Über 1700 weitere Minderjährige wurden demnach verletzt. "Die Opferzahlen unter den Kindern sind erschütternd und inakzeptabel", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell am Montag. "Kinder wurden in ihren Betten, in Krankenhäusern und auf Spielplätzen getötet. Familien sind durch den Verlust ihrer jungen Angehörigen oder lebensverändernde Verletzungen am Boden zerstört", fügte sie hinzu.

Exporte aus Deutschland im dritten Quartal leicht gestiegen

Die deutsche Exportwirtschaft hat im dritten Quartal leicht zugelegt. Der Wert der Ausfuhren stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,5 Prozent auf 384,0 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Die Exporte in andere EU-Ländern nahmen demnach ab, was von einem Anstieg der Ausfuhren insbesondere in die USA kompensiert wurde.

DB führt ab Januar neuen Sparpreis für Geschäftsreisende ein

Die Deutsche Bahn (DB) will Geschäftsreisen mit dem Zug attraktiver machen und führt zum kommenden Jahr ein neues Ticket ein. Der "Sparpreis Business" soll beispielsweise für die Strecke Frankfurt am Main nach Berlin ab 27,99 Euro erhältlich sein, wie die Bahn am Montag mitteilte. Das Unternehmen reagiere damit auf Unternehmenswünsche vor allem mit Blick auf Stornierungen.

Textgröße ändern: