Nissan-Chef Saikawa gibt kommende Woche seinen Posten auf
Der Chef des angeschlagenen japanischen Autobauers Nissan, Hiroto Saikawa, gibt kommende Woche seinen Posten auf. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, forderte der Verwaltungsrat den Manager auf zurückzutreten. "Herr Saikawa hat das akzeptiert", sagte der Vorsitzende des Gremiums, Yasushi Kimura, bei einer Pressekonferenz. Hintergrund des Rücktritts ist eine Affäre um zu hohe Bonuszahlungen an den Konzernchef.
Saikawa hatte vergangene Woche eingeräumt, dass er mehr Bonuszahlungen kassiert habe, als ihm zustehen. Er soll umgerechnet rund 400.000 Euro zu viel eingestrichen haben. Der Konzernchef entschuldigte sich, bestritt aber, sich vorsätzlich bereichert zu haben. Einer seiner Mitarbeiter habe sich um das Thema gekümmert und er sei davon ausgegangen, dass die Angelegenheit "in angemessener Weise behandelt wird".
Offiziell gibt Saikawa am kommenden Montag seinen Posten ab. Yasuhiro Yamauchi, der derzeit das operative Geschäft von Nissan leitet, soll vorübergehend den Chefposten übernehmen, bis Ende Oktober soll ein dauerhafter Nachfolger gefunden werden.
Der Autobauer leidet derzeit unter einem schwachen Absatz in den USA und in Europa und ist außerdem durch die Krise rund um den früheren Aufsichtsratschef und Automanager Carlos Ghosn geschwächt. Er wird derzeit in Japan festgehalten und wartet dort auf seinen Prozess wegen finanziellen Fehlverhaltens.
(N.Loginovsky--DTZ)