Tausende Passagiere von Pleite-Airline Aigle Azur sitzen fest
Wegen der Insolvenz der französischen Fluggesellschaft Aigle Azur sitzen weiter tausende Passagiere fest. Das französische Verkehrsministerium bezifferte die Zahl der Betroffenen am Montag auf 13.000. Aigle Azur hatte sich vergangene Woche für zahlungsunfähig erklärt und alle Flüge ab dem Wochenende gestrichen.
Von den Flugausfällen seien vor allem Verbindungen von Frankreich nach Algerien betroffen, sagte Verkehrs-Staatssekretär Jean-Baptiste Djebbari der Zeitung "Le Parisien" (Montagausgabe). Aber auch Flüge nach Portugal, Russland oder Brasilien seien nicht gestartet. Auf eine Entschädigung können die Reisenden vorerst nicht hoffen.
Die rund 1150 Beschäftigten der Fluggesellschaft bangen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze: Bis Montagmittag müssen mögliche Käufer ein Angebot vorlegen. Verkehrs-Staatssekretär Djebbari äußerte sich optimistisch. Es gebe mehrere Interessenten, sagte er "Le Parisien". Er nannte unter anderem die Fluggesellschaft Air France. Das Unternehmen wollte dies auf Anfrage nicht bestätigen.
Für den Nachmittag ist bei Aigle Azur eine außerordentliche Betriebsratssitzung anberaumt, um mögliche Kaufangebote zu prüfen. Zuvor wollen sich die Beschäftigten vor dem Firmensitz am Pariser Flughafen Orly im Süden der Stadt versammeln.
Aigle Azur fliegt vor allem Ziele in Algerien an. Eine Zeit lang unterhielt die Gesellschaft auch eine Verbindung von Paris nach Berlin.
(W.Budayev--DTZ)