Koalition plant Rückkehr zu Meisterpflicht in einigen Berufen
Die große Koalition will einem Medienbericht zufolge die Rückkehr zur Meisterpflicht in einigen Handwerksberufen auf den Weg bringen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wolle am Montag bei einem Treffen mit den zuständigen Vizechefs der Koalitionsfraktionen, Carsten Linnemann (CDU) und Sören Bartol (SPD), über die Berufe sprechen, in denen künftig wieder nur nach Meisterprüfung ein Betrieb gegründet werden kann, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Altmaier sagte den Zeitungen, "der Koalitionsvertrag sieht vor, dass wir die Rückkehr zur Meisterpflicht in bestimmten Berufen prüfen. Die Koalitionsfraktionen und das Bundeswirtschaftsministerium arbeiten dabei eng zusammen." Der entsprechende Gesetzentwurf solle noch im September beschlossen werden und zum Jahreswechsel in Kraft treten. Für bestehende Betriebe ohne Meisterbrief sei Bestandsschutz geplant.
Bei der jüngsten Handwerksreform 2004 war in 52 Berufen die Meisterpflicht aufgehoben worden. Dem Bericht zufolge meldeten sich insgesamt 32 Berufsverbände beim Wirtschaftsministerium, weil sie die Rückkehr zur Meisterpflicht forderten. Nur gut ein Dutzend davon haben dem Bericht zufolge allerdings reale Chancen darauf.
Handwerkspräsident Peter Wollseifer begrüßte die Reformpläne. Seit der Reform der Handwerksordnung vor 15 Jahren sei es "zwar nicht in allen Gewerken, aber in einigen besonders augenfällig zu Fehlentwicklungen gekommen", sagte Wollseifer. Die von der Koalition geplanten Korrekturen würden "wieder mehr Ausbildung, mehr Qualifikation, mehr Qualität, mehr Gewährleistungs- und Verbraucherschutz ermöglichen."
(Y.Ignatiev--DTZ)