Deutsche Tageszeitung - Altmaier rechnet mit "moderatem Wirtschaftswachstum" im Gesamtjahr 2019

Altmaier rechnet mit "moderatem Wirtschaftswachstum" im Gesamtjahr 2019


Altmaier rechnet mit "moderatem Wirtschaftswachstum" im Gesamtjahr 2019
Altmaier rechnet mit "moderatem Wirtschaftswachstum" im Gesamtjahr 2019 / Foto: ©

Trotz der Eintrübung der Konjunktur hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) optimistisch zur Jahresbilanz der deutschen Wirtschaft geäußert. Deutschland sei "nach Jahren starken Wachstums aktuell in einer Konjunkturschwäche, aber nicht in einer Rezession", sagte Altmaier den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. Es müsse nun die Wirtschaftsentwicklung des dritten und vierten Quartals abgewartet werden. "Wir gehen aber davon aus, dass es für das Gesamtjahr 2019 ein moderates Wirtschaftswachstum geben wird."

Textgröße ändern:

Die deutsche Wirtschaft war im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gesunken. Experten sprechen von einer Rezession, wenn die Konjunktur in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen sinkt. "Es wäre falsch, Krisenszenarien herbeizureden", sagte Altmaier den Zeitungen.

Zugleich verwies er darauf, dass die Branchen von der Eintrübung, die auch globale Ausmaße hat, unterschiedlich stark betroffen seien. Exportstarke Branchen wie die Automobilwirtschaft oder der Maschinenbau spürten "weltwirtschaftliche Schwächeperioden intensiver als andere", sagte Altmaier. Dagegen sei die Baukonjunktur in Deutschland "immer noch gut".

Die Zahlen seien aber grundsätzlich ein "eindringlicher Appell an die Politik, die Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum zu verbessern". Notwendig seien vor allem Entlastungen für den Mittelstand. Ein Konjunkturpaket lehnt Altmaier hingegen ab: "Konjunkturprogramme verpuffen wie Strohfeuer und verbrennen am Ende nur Geld."

Wichtig sei hingegen, dass die EU ihre Anstrengungen verdopple, um zu einer Handelsvereinbarung zwischen den USA und Europa zu gelangen. Die Gefahr von US-Strafzöllen auf deutsche Autos sei "nicht gebannt". Doch halte er eine Einigung auf ein Industriezollabkommen mit den USA für möglich.

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer warf Altmaier vor, eine anstehende Rezession kleinzureden. Das sei "nicht das, was die Wirtschaft und die hart arbeitende Mitte der Gesellschaft" von Altmaier erwarteten. Der Bundeswirtschaftsminister müsse vielmehr den "Wachstums-Turbo gegen die drohende Rezession einlegen und seine Hausaufgaben machen".

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Bahnverkehr in Mitte Deutschlands durch Störung zeitweise massiv beeinträchtigt

Eine technische Störung hat am Samstagnachmittag zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Nach zwei Stunden konnte die Deutsche Bahn melden, dass der Fern- und Nahverkehr wieder anlaufe. Beeinträchtigungen bis zum Betriebsschluss seien allerdings weiter möglich. Der Verkehrsverbund Rhein-Main (RMV) sprach von einer "bundesweiten technischen Störung im Funkverkehr".

Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands durch Störung "massiv beeinträchtigt"

Eine technische Störung hat zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Der Verkehr sei "massiv beeinträchtigt", teilte die Bahn am Samstagnachmittag auf ihrer Website mit. "Züge im betroffenen Bereich warten die Störung an Bahnhöfen ab." Experten der Bahn arbeiteten "unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung".

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville nach Abschaltung wieder angelaufen

Nach einer automatischen Abschaltung vor wenigen Tagen ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag wieder angelaufen. Wie der Stromkonzern und Betreiber EDF mitteilte, lief der Reaktor von Flamanville 3 am Morgen mit 0,2 Prozent seiner Kapazität. Die Anlage soll langsam hochgefahren werden. Laut EDF wird nun der Anschluss an das Stromnetz bis Ende des Herbstes vorbereitet.

VW-Krise: BDI fordert bessere Rahmenbedingungen - Linke will Dividenden-Rückzahlung

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Krise bei Volkswagen von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft gefordert. BDI-Präsident Siegfried Russwurm kritisierte am Samstag zu hohe Energiepreise und Steuern sowie "ausufernde Bürokratie" und eine "teils unzuverlässige öffentliche Infrastruktur". Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler forderte Aktionäre des VW-Konzerns auf, vor dem Hintergrund möglicher Werkschließungen und betriebsbedingter Kündigungen Dividenden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.

Textgröße ändern: