Deutsche Tageszeitung - Thyssenkrupp steigt aus dem Dax ab

Thyssenkrupp steigt aus dem Dax ab


Thyssenkrupp steigt aus dem Dax ab
Thyssenkrupp steigt aus dem Dax ab / Foto: ©

Der Industriekonzern Thyssenkrupp verliert seinen seit Jahrzehnten angestammten Platz im wichtigsten deutschen Aktienindex. Wie die Deutsche Börse am Mittwochabend mitteilte, rückt stattdessen der Triebwerksspezialist MTU Aero Engines in den Dax auf, Thyssenkrupp steigt zum 23. September in den MDax ab.

Textgröße ändern:

Die Deutsche Börse überprüft alle drei Monate die Zusammensetzung des Dax anhand des Börsenwerts und des durchschnittlichen Handelsumschlags der Aktien. Thyssenkrupp hat seit Anfang 2018 fast 60 Prozent an Börsenwert eingebüßt - verstärkt zuletzt auch durch das Veto der EU-Wettbewerbshüter gegen eine Fusion seiner Stahlsparte mit dem indischen Tata-Konzern.

Für den Essener Industriekonzern ist der Abstieg eine Zäsur. Seit Einführung des Dax 1988 war Thyssen in dem Index der 30 größten Unternehmen dabei. 1999 schloss sich das Unternehmen mit dem einstigen Konkurrenten Krupp zusammen.

"Dass uns der Abstieg aus dem Dax enttäuscht, steht außer Frage", erklärte Vorstandschef Guido Kerkhoff am Donnerstag. "Als Gründungsmitglied wären wir dem Leitindex gern erhalten geblieben."

Ehrlicherweise sei die "Performance" des Konzerns aber auch zu schwach gewesen, daher sei der Gang in den MDax die logische Konsequenz. "Unser Blick geht jetzt aber nach vorn", betonte Kerkhoff. Wichtig sei, den Konzern jetzt neu und profitabler aufzustellen, um so das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, sagte der Vorstandschef. "Der MTU Aero gratulieren wir zum Aufstieg in den DAX."

Der Dax-Neuaufsteiger mit Sitz in München konnte seinen Börsenwert seit der Finanzkrise 2008/2009 verfünffachen. Das Unternehmen arbeitet international unter anderem mit dem britischen Motorenhersteller Rolls-Royce, Safran aus Frankreich und dem US-Unternehmen Pratt & Withney zusammen und entwickelt, fertigt und betreut zivile und militärische Luftfahrtantriebe.

"Nach 14 erfolgreichen Jahren im MDax freuen wir uns sehr über die Aufnahme in die Riege der 30 bedeutendsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands", erklärte Vorstandschef Reiner Winkler. "Der Aufstieg ist eine weitere Bestätigung der erfolgreichen Entwicklung der MTU in den vergangenen Jahren und ein Beleg für die Attraktivität unserer Aktie."

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Bahnverkehr in Mitte Deutschlands durch Störung zeitweise massiv beeinträchtigt

Eine technische Störung hat am Samstagnachmittag zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Nach zwei Stunden konnte die Deutsche Bahn melden, dass der Fern- und Nahverkehr wieder anlaufe. Beeinträchtigungen bis zum Betriebsschluss seien allerdings weiter möglich. Der Verkehrsverbund Rhein-Main (RMV) sprach von einer "bundesweiten technischen Störung im Funkverkehr".

Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands durch Störung "massiv beeinträchtigt"

Eine technische Störung hat zu weiträumigen Zugausfällen in der Mitte Deutschlands geführt. Der Verkehr sei "massiv beeinträchtigt", teilte die Bahn am Samstagnachmittag auf ihrer Website mit. "Züge im betroffenen Bereich warten die Störung an Bahnhöfen ab." Experten der Bahn arbeiteten "unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung".

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville nach Abschaltung wieder angelaufen

Nach einer automatischen Abschaltung vor wenigen Tagen ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag wieder angelaufen. Wie der Stromkonzern und Betreiber EDF mitteilte, lief der Reaktor von Flamanville 3 am Morgen mit 0,2 Prozent seiner Kapazität. Die Anlage soll langsam hochgefahren werden. Laut EDF wird nun der Anschluss an das Stromnetz bis Ende des Herbstes vorbereitet.

VW-Krise: BDI fordert bessere Rahmenbedingungen - Linke will Dividenden-Rückzahlung

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Krise bei Volkswagen von der Politik bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft gefordert. BDI-Präsident Siegfried Russwurm kritisierte am Samstag zu hohe Energiepreise und Steuern sowie "ausufernde Bürokratie" und eine "teils unzuverlässige öffentliche Infrastruktur". Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler forderte Aktionäre des VW-Konzerns auf, vor dem Hintergrund möglicher Werkschließungen und betriebsbedingter Kündigungen Dividenden in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.

Textgröße ändern: