Bundesverband Windenergie fordert bessere Rahmenbedingungen für Windkraftausbau
Vor dem Windenergiegipfel im Bundeswirtschaftsministerium hat die Branche bessere Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windkraft gefordert. Nötig sei, dass zwei Prozent der Fläche jedes Bundeslands für die Nutzung der Windkraft ausgewiesen würden, sagte der Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), Hermann Albers, der Nachrichtenagentur AFP. Außerdem sei eine "Vereinfachung und Beschleunigung" der Verfahren zum Baubeginn nötig.
Der BWE beklagte eine schwere Krise der Windenergie in Deutschland. Im ersten Halbjahr dieses Jahres habe es einen Rückgang des Baus von Windkraftanlagen um 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gegeben, bei den Baugenehmigungen betrug der Rückgang demnach 90 Prozent. Das seien "alarmierende" Zahlen, sagte Albers AFP. Der Rückgang bringe nicht nur die Branche in eine schwierige Lage, sondern "diese Entwicklung stellt den Erfolg der Energiewende in Deutschland in Frage".
Seit Jahren werde über den Verlust von 18.000 Jobs durch den Ausstieg aus der Kohle diskutiert - zugleich seien "tausende Arbeitsplätze in der Windenergie verloren" gegangen und die Politik tue nichts dagegen. Der BWE fordert vor diesem Hintergrund auch, die Menschen am Umsatz der Windparks mit ein bis zwei Prozent direkt zu beteiligen, um die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung zu erhöhen. Nötig sei eine "echte Bürgerenergie", sagte Albers.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) lädt am Donnerstag zum Windenergiegipfel in sein Ministerium, um über Auswege aus der Krise zu beraten. In der vergangenen Woche hatte bereits der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) das "Schneckentempo" beim Ausbau der Windenergie beklagt. Deutschland sei hier "von der Überholspur auf den Standstreifen gewechselt". Der Rückgang ist auch nach Einschätzung des DIHK vor allem auf langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren zurückzuführen.
(Y.Ignatiev--DTZ)