Studie: Zahl der Auszubildenden im Mittelstand geht wohl schon dieses Jahr zurück
Die Zahl der Auszubildenden im Mittelstand wird wohl bereits in diesem Jahr zurückgehen. Die aktuelle Mittelstands-Umfrage der Förderbank KfW ergab, dass ein Fünftel der Betriebe (21 Prozent) von einem Rückgang ausgeht und nur 13 Prozent mit einem Anstieg der Lehrlingszahl rechnen. Die Mehrheit der mittelständischen Ausbildungsbetriebe (66 Prozent) schätzt demnach, dass die Zahl der eigenen Azubis 2019 konstant bleibt. Im Mittelstand sind laut KfW rund 90 Prozent aller betrieblichen Auszubildenden beschäftigt.
Der leichte Anstieg der Azubi-Zahlen in den Jahren 2017 und 2018 sei "nur ein vorübergehendes Phänomen", erklärte KfW-Ökonom Arne Leifels am Samstag. Getragen wurde der Anstieg demnach vor allem durch den nun abebbenden Arbeitsmarktboom und die Integration von Flüchtlingen ins Ausbildungssystem. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2018 rund 522.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen, 1,2 Prozent mehr als 2017.
Leifels erklärte: "Schon für das gerade gestartete Ausbildungsjahr 2019 erwarte ich wieder einen leichten Rückgang der Neuverträge." Die duale Berufsausbildung kehre dann wieder zu ihrem langfristigen Trend zurück, der durch sinkende Schülerzahlen und steigende Studierneigung "klar negativ" sei.
Laut KfW-Mittelstandspanel übernehmen mittelständische Betriebe zwar den Großteil der Berufsausbildung hierzulande - von den 3,8 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen haben aber nur 13 Prozent Lehrlinge in ihrer Belegschaft. Das liegt an der Größenstruktur: 80 Prozent der Betriebe sind Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten, von ihnen waren 2018 nur fünf Prozent ausbildungsaktiv. Große Mittelständler dagegen bilden in der Mehrheit aus, drei Viertel von ihnen haben Lehrlinge.
(P.Vasilyevsky--DTZ)