Hongkong-Airline Cathay Pacific droht Streikteilnehmern mit Entlassung
Die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific hat ihren Angestellten mit Entlassung gedroht, sollten sie an geplanten Streiks in der kommenden Woche teilnehmen. In einer Mitteilung an die Belegschaft, die AFP am Freitag einsehen konnte, heißt es, Cathay erwarte von allen Angestellten, dass sie "die gesamte Zeit normal zur Arbeit erscheinen". Die für Montag und Dienstag ausgerufenen Generalstreiks stehen im Zusammenhang mit der Protestbewegung.
Die Airline werde die Anwesenheit des Personals "genau überprüfen" - Verstöße würden geahndet und könnten zu einer Vertragsauflösung führen, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Fluggesellschaft beschäftigt in Hongkong rund 27.000 Menschen. Sie soll in der jüngsten Vergangenheit mindestens vier Beschäftigte wegen deren Unterstützung der Proteste in Hongkong entlassen haben, darunter zwei Piloten.
Mehrere Angestellte sprachen gegenüber AFP von einer Hexenjagd, viele Beschäftigte achteten genau darauf, möglicherweise kritische Einträge in sozialen Netzwerken zu löschen und regelmäßig ihre Freundeslisten zu aktualisieren. Erst vor wenigen Tagen hatte die Gewerkschafterin und Cathay-Pacific-Flugbegleiterin Rebecca Sy dem Unternehmen vorgeworfen, sie wegen eines Facebook-Posts zu den Protesten gefeuert zu haben.
Der Airline wird vorgeworfen, sich mit ihrem Verhalten Druck aus Peking zu beugen. Schon Mitte August hatte sie erklärt, Beschäftigten, die "illegale Demonstrationen unterstützen oder daran teilnehmen", könne gekündigt werden. In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings.
(L.Møller--DTZ)