Früherer Google-Ingenieur wegen Weitergabe von Betriebsgeheimnissen an Uber verklagt
Ein früherer Google-Ingenieur muss sich wegen des Vorwurfs der Weitergabe von Betriebsgeheimnissen an das Unternehmen Uber verantworten. Dem 39-jährigen Anthony Levandowski drohen nach Angaben der Justiz eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar pro Vergehen - die Anklage umfasst Vorwürfe des Diebstahls und des versuchten Diebstahls in 33 Fällen.
"Jeder von uns hat das Recht, den Job zu wechseln", sagte US-Staatsanwalt David Anderson zu der Anklage. "Aber niemand von uns hat das Recht, sich auf dem Weg zur Tür hinaus die Taschen vollzustopfen." Diebstahl habe nichts mit Innovation zu tun.
Die Vorwürfe gegen Levandowski haben mit einem größeren Gerichtsstreit um Technologiediebstahl bei der Entwicklung selbstfahrender Autos zu tun. Der Fahrdienstleister Uber und das Google-Unternehmen Waymo hatten den Streit im vergangenen Jahr beigelegt.
Waymo hatte Uber vorgeworfen, über den früheren Ingenieur Levandowski in den Besitz von vertraulichen Firmendokumenten zu selbstfahrenden Autos gelangt zu sein. Levandowski arbeitete demnach seit 2009 bei Waymo und soll kurz vor seinem Weggang tausende Dokumente auf einen Laptop heruntergeladen haben. Er gründete dann sein eigenes Unternehmen, das auf das autonome Fahren von Lastwagen spezialisiert war. Die Firma wurde wenig später von Uber übernommen.
Uber entließ den Ingenieur schließlich 2017 im Zuge des anstehenden Prozesses und erklärte damals, dieser habe eine Frist zur internen Kooperation verstreichen lassen. Nun muss er sich selbst vor Gericht verantworten.
(W.Budayev--DTZ)