Studie: Kaum Freiflächen zwischen Gebäuden in Deutschland
Egal, an welchem Ort sich jemand in Deutschland befindet - das nächstgelegene Gebäude ist nicht fern. Kein Standort ist weiter als 6,3 Kilometer vom nächsten Gebäude entfernt, wie Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) errechneten. Deutschland sei von einem "dichten Netz zusammenhängender Gebäudebestände bedeckt", erklärten die Forscher.
Die Studie zur Bebauungsdichte in Deutschland erscheint in der Novemberausgabe des Fachmagazins "Landscape and Urban Planning", am Montag wurden zentrale Ergebnisse daraus bekannt. Demnach trifft auf 99 Prozent des Gebäudebestandes sogar zu, dass sich das nächste Haus "in maximal 1,5 Kilometern Abstand" befindet.
Neben Wohnhäusern waren auch Fabrikgebäude und Garagenhöfe für die Studie relevant. Nach Angaben des IÖR wurden für die Berechnungen alle Gebäude in Deutschland mit einem Grundriss größer als zehn Quadratmeter berücksichtigt. "Unsere Ergebnisse machen deutlich, wie dringlich es ist, in Deutschland mehr für den Flächenschutz und auch für die Entsiegelung von Böden zu unternehmen", sagte Hauptautor Martin Behnisch vom IÖR.
Die größten Freiflächen seien "nicht etwa in Naturschutzgebieten zu finden", ergänzte PIK-Wissenschaftler Diego Rybski, sondern auf noch genutzten oder ehemaligen Truppenübungsplätzen. Das abgelegenste Gebiet Deutschlands ist demnach der Übungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide, hier maßen die Forscher die Maximaldistanz von 6,3 Kilometern.
(W.Budayev--DTZ)