Ausbildungs-Allianz will Lehre stärken und alle Azubi-Stellen besetzen
Mit flexibleren Einstellungsmöglichkeiten und einem flächendeckenden Angebot von Azubi-Tickets soll die Lehre in Deutschland gestärkt werden. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnete am Montag die Allianz für Aus- und Weiterbildung von Bund, Wirtschaft und Gewerkschaften in Berlin. Das Bündnis will mehr junge Menschen vom Wert einer Lehre überzeugen und wieder mehr Betriebe für die Ausbildung gewinnen.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) betonte, die berufliche Bildung biete jungen Menschen ein "solides Fundament für eine erfolgreiche Berufskarriere mit vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten". Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärte, die duale Ausbildung sei zentral für eine passgenaue Fachkräftesicherung der Betriebe. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) versprach eine bessere Unterstützung von Auszubildenden - so zahle die Regierung bereits deutlich mehr Berufsausbildungsbeihilfe, und für Geflüchtete gebe es mehr Zugänge zur Ausbildungsförderung.
Das Bündnis will laut der Vereinbarung "alles tun", um die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze zu "stabilisieren"; dazu sollen möglichst viele Betriebe neu oder wieder für die Ausbildung gewonnen werden. Zudem sollen "deutlich mehr betriebliche Ausbildungsplätze offen für alle Schulabschlüsse angeboten werden". Betriebe sollen besonders sensibilisiert werden, gezielt Bewerbern "mit schwierigen Startchancen und jungen Menschen mit Behinderung eine Ausbildungschance zu geben".
Die Allianz spricht sich für ein flächendeckendes Angebot von Azubi-Tickets aus, um die Mobilität junger Auszubildender zu fördern. Die Mitglieder "befürworten nachdrücklich" entsprechende Ansätze in den Ländern für "kostenlose beziehungsweise günstige, Regionen übergreifende ÖPNV-Tickets".
Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze sei seit 2014 gestiegen, erklärte die Vize-Vorsitzende des DGB, Elke Hannack. Die Trendwende sei erreicht worden. Doch immer noch gebe es fast 1,4 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren ohne abgeschlossene Ausbildung. Deshalb soll etwa die assistierte Ausbildung "flexibler" werden - ein Bildungsträger hilft dabei dem Lehrling und dem Betrieb.
(W.Uljanov--DTZ)