Sri Lanka senkt vier Monate nach Anschlagserie erneut Leitzins
Sri Lankas Zentralbank hat zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten den Leitzins gesenkt. Die Kreditrate werde um 50 Basispunkte auf 8,0 Prozent herabgesetzt, erklärte die Zentralbank des Landes (CBSL) am Freitag. Die Zinssenkung im Mai habe nicht den erwünschten Effekt für die Verbraucherkredite gehabt, begründete die Notenbank den Schritt. Es sei "unerlässlich", dass Kreditinstitute die geringeren Kosten an ihre Kunden weitergäben, um "die Wiederbelebung der Wirtschaft zu unterstützen".
Sri Lankas Wirtschaftswachstum hatte sich zuletzt abgeschwächt, obwohl Prognosen zunächst ein Wachstum für 2019 vorausgesagt hatten. Als Grund hatte die CBSL die verheerende Anschlagserie vom Ostersonntag genannt, bei der 258 Menschen getötet worden waren. Darunter habe vor allem die wichtige Tourismusindustrie gelitten.
Finanzminister Mangala Samaraweera erwartet, dass die Einnahmen aus dem Tourismus wegen Buchungsstornierungen infolge der Anschläge in diesem Jahr auf 1,5 Milliarden Dollar sinken. Die Industrie erwartet aber eine schnelle Erholung des Sektors.
Präsident Maithripala Sirisena beendete am Freitag den Ausnahmezustand im südasiatischen Inselstaat, der nach den Anschlägen verhängt worden war.
(W.Uljanov--DTZ)