Tausende Kilometer Fernstraßen in Deutschland in schlechtem Zustand
Tausende Kilometer Bundesfernstraßen in Deutschland sind in einem schlechten Zustand. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag. Demnach ergab die Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) 2017/18, dass es bei bis zu einem Drittel der Autobahnen Mängel bei Fahrsicherheit und -komfort gibt. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)am Freitag über die Angaben berichtet.
In Berlin waren demnach 32,8 Prozent der Autobahnen betroffen, in den übrigen Bundesländern waren es deutlich weniger, zumeist unter zehn Prozent. Laut Verkehrsministerium wurden bei Bundesstraßen im Untersuchungszeitraum 2015/2016 ähnliche Mängel festgestellt. Hier lagen die Werte in allen Bundesländern bei über zehn Prozent, wie aus der Antwort hervorgeht.
Dietmar Bartsch, Chef der Linksfraktion im Bundestag, warf den Verkehrsministern Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer (alle CSU) vor, beim Zustand des Bundesstraßennetzes "jahrelang weggeschaut" zu haben. "Es kann nicht sein, dass Warn- und Schwellenwerte bei der Fahrsicherheit und bei der Straßensubstanz auf zigtausenden Kilometern überschritten werden", erklärte Bartsch. Der amtierende Minister Scheuer müsse "endlich entschlossen handeln".
Die ZEB-Ergebnisse werden in Intervallen von vier Jahren im Wechsel auf Bundesautobahnen und Bundesstraßen erfasst. Laut Verkehrsministerium sind die Ausgaben für die Erhaltung der Bundesfernstraßen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. So wurden 2014 demnach rund 2,7 Milliarden Euro ausgegeben, 2018 waren es knapp 4,5 Milliarden Euro.
(M.Dorokhin--DTZ)