IWF-Vorstand empfiehlt Aufhebung der Altersgrenze für Chefposten
Der Vorstand des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat sich am Mittwoch für eine Aufhebung der Altersgrenze für das Amt des geschäftsführenden Direktors ausgesprochen. Der Vorstand empfehle dem Gouverneursrat, für eine Aufhebung der Altersbegrenzung zu stimmen, teilte das Gremium am Mittwoch in Washington mit. Die Zustimmung des Gouverneursrats, in dem alle 189 Mitgliedsländer vertreten sind, gilt als sicher.
Damit wäre der Weg für die bulgarische Kandidatin Kristalina Georgieva frei, die von der EU als Nachfolgerin von IWF-Chefin Christine Lagarde nominiert wurde. Georgieva ist am 13. August 66 Jahre alt geworden und war damit nach der bislang geltenden Regelung, wonach Kandidaten nicht älter als 65 Jahre sein dürfen, zu alt.
Der IWF-Vorstand empfahl zudem, das Höchstalter von 70 Jahren für die geschäftsführenden Direktoren abzuschaffen. Der Gouverneursrat soll laut IWF bis zum 4. September über die Vorstandsempfehlung abstimmen.
Georgieva hatte sich in einer Abstimmung der EU-Staaten gegen den früheren Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem durchgesetzt. Das Ergebnis war knapp, was die Spaltung der EU in der Frage der IWF-Spitze zeigt. Wie aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen verlautete, unterstützte Deutschland Dijsselbloem, während Frankreich und auch die südlichen EU-Länder hinter Georgieva standen.
Traditionell wird der IWF von einem Europäer geführt, die Weltbank von einem US-Staatsbürger. Bei der Weltbank gibt es keine Altersgrenze für den Präsidentenposten.
(A.Stefanowych--DTZ)