20 Prozent mehr ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland anerkannt
In Deutschland sind 2018 mehr Berufsabschlüsse aus dem Ausland anerkannt worden als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, stieg die Zahl um 20 Prozent: Demnach wurden 36.400 im Ausland erworbene Abschlüsse "als vollständig oder eingeschränkt gleichwertig zu einer in Deutschland erworbenen Qualifikation" anerkannt.
Die meisten Anerkennungen verzeichneten die Statistiker wie in den Vorjahren bei medizinischen Gesundheitsberufen, sie machten 61 Prozent aller Fälle aus. Daran hatten Gesundheits- und Krankenpfleger mit 10.400 Anerkennungen den größten Anteil, gefolgt von Ärzten (7200). Mit 4800 Berufsabschlüssen wurden die meisten der anerkannten Qualifikationen in Syrien erworben.
Insgesamt bearbeiteten die für die Anerkennung zuständigen Stellen im Jahr 2018 rund 50.500 Anerkennungsverfahren, darunter 39.100 Neuanträge, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Demzufolge wurden gut 72 Prozent der Anträge im vergangenen Jahr angenommen.
"Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das ist ein besonders wichtiges Signal", kommentierte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) die Zahlen am Mittwoch. Während Fachkräfte wie Elektroniker oder Kraftfahrzeugmechatroniker aus der EU keine Anerkennung in Deutschland bräuchten, müssten Einwanderer darüber hinaus ein Arbeitsplatzangebot vorweisen können.
Das IW riet Arbeitgebern, Einwanderer mit Praktika zu unterstützen, und forderte die Bundesregierung auf, "Strukturen und Serviceleistungen auf- und auszubauen. Beispielsweise sollten die Fachkräfte ihre Unterlagen aus dem Ausland digital einreichen können.
(O.Tatarinov--DTZ)