Deutsche Tageszeitung - Vermieter laufen Sturm gegen Verschärfung der Mietpreisbremse

Vermieter laufen Sturm gegen Verschärfung der Mietpreisbremse


Vermieter laufen Sturm gegen Verschärfung der Mietpreisbremse
Vermieter laufen Sturm gegen Verschärfung der Mietpreisbremse / Foto: ©

Die Vermieterverbände laufen Sturm gegen die von der Koalition geplante Verschärfung der Mietpreisbremse. Die Koalition gehe damit daran, "die Fehler ihrer eigenen Wohnungs- und Mietenpolitik im Bund und in den Ländern zu kaschieren", erklärte etwa der Eigentümerverband Haus & Grund am Montag. Vertreter der Koalition verteidigten die Beschlüsse als "ausgewogenes Gesamtpaket". Es gehe vor allem darum, den Anstieg der Mieten in den Ballungsräumen zu dämpfen.

Textgröße ändern:

Der Koalitionsausschuss einigte sich am Sonntag darauf, die Mietpreisbremse bis 2025 zu verlängern. Für die ortsübliche Vergleichsmiete soll künftig die Entwicklung der vergangenen sechs statt vier Jahre berücksichtigt werden. Mieter sollen zu viel gezahlte Miete künftig bis zu 30 Monate lang zurückverlangen können, wenn ein Verstoß gegen die Mietpreisbremse festgestellt wird.

Die Kaufnebenkosten sollen sinken: Wird bei einem solchen Geschäft ein Makler tätig, soll künftig derjenige, der ihn beauftragt hat, mindestens 50 Prozent der Maklergebühren zahlen. Die Wohnungsbauprämie, mit der das Ansparen für den Erwerb von Wohneigentum gefördert wird, soll "attraktiver" gemacht werden.

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW kritisierte, die Mietpreisbremse sei ursprünglich als temporäres Instrument angelegt worden - "nun wird sie doch verlängert, weil gleichzeitig nicht genügend Maßnahmen gegen Wohnungsmangel ergriffen wurden". Auch der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen nannte die Verlängerung eine "Farce", da Länder und Kommunen "beim Neubau nicht geliefert haben".

Die geplante Verlängerung des Betrachtungszeitraums im Mietspiegel sei "eine bewusste Manipulation bei der Abbildung der Marktsituation", wetterte der GdW. Haus & Grund kritisierte, damit werde "bei Weitem keine Marktmiete mehr abgebildet".

Die Rückzahlung zu viel gezahlter Mieten bis zu 2,5 Jahre nach Vertragsschluss bringt nach Ansicht des GdW "unnötig den Rechtsfrieden in Deutschland in Gefahr". Haus & Grund warnte, diese Regelung treffe insbesondere die privaten Kleinvermieter. Sie würden damit zusätzlich verunsichert.

Positiv bewerten die Verbände die Pläne, günstige Baugrundstücke auch aus dem Bundeseisenbahnvermögen zur Verfügung zu stellen. Dies sei "eine zentrale Voraussetzung dafür, dass mehr günstige Mietwohnungen entstehen können", erklärte der GdW.

Ebenso positiv sei der Plan, zusätzliche Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro für die Reaktivierung von Brachflächen zur Verfügung zu stellen. "Die Mittel dafür müssten dann aber auch tatsächlich gesichert werden."

Auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie lobte, dass mehr Flächen der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden sollen. "Es sollten auch Flächen von anderen Bundes- und Landesinstitutionen zur Umwandlung in Bauland geprüft werden", forderte Verbandsvizepräsident Marcus Becker.

Die verbraucherpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU), betonte am Montag, es handle sich um ein ausgewogenes Gesamtpaket: "Wir sehen die großen Probleme vieler Menschen, überhaupt noch bezahlbare Wohnungen zu finden und brauchen wirksame Lösungen." Besonders wichtig sei, an der Ursache für steigende Mieten und hohe Nebenkosten anzusetzen.

Es "wäre nicht zu erklären", auf die dämpfende Wirkung der Mietpreisbremse zu verzichten, erklärte Winkelmeier-Becker. Auch der verlängerte Beobachtungszeitraum im Mietspiegel sei eine "notwendige dämpfende Wirkung auf die Mietentwicklung".

SPD-Fraktionsvize Sören Bartol erklärte, die Ausweitung der Richtlinie zur verbilligten Abgabe von Liegenschaften aus dem Bundeseisenbahnvermögen sei "ein Riesenerfolg". "Auch mit der Deutschen Bahn werden wir Gespräche über eine schnellere und günstigere Vergabe von bebaubaren Grundstücken führen", kündigte er an.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Regierung meldet steigende Visazahlen nach neuem Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Deutschland hat im ersten Jahr nach Inkrafttreten der ersten Stufe des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes über zehn Prozent mehr Visa zu Erwerbszwecken erteilt. Die Zahl sei im Vergleich zum Vorjahr von knapp 177.600 auf insgesamt rund 200.000 gestiegen, teilten das Bundesinnen-, Bundesarbeits- und Bundesaußenministerium am Sonntag in Berlin gemeinsam mit: "Die Regelungen werden gut angenommen."

The Retreat Palm Dubai MGallery by Sofitel: Eine Fünf-Sterne-Wellness-Oase!

Das The Retreat Palm Dubai MGallery by Sofitel erhebt sich inmitten des glitzernden Wassers des arabischen Golfs und ist ein wahrer Leuchtturm des Luxus und des Wohlbefindens. Dieses Fünf-Sterne-Resort liegt auf der berühmten Palm Jumeirah, genauer gesagt auf der Ostseite, und bietet eine unvergleichliche Mischung aus tadellosem Service, ganzheitlichen Wellness-Erlebnissen und einer atemberaubenden Lage am Strand.Visionäre Führung und exzellentes Management:Der Erfolg und der Ruf des Retreat Palm Dubai sind eng mit der visionären Führung des Geschäftsführers der Gruppe, Herrn Sumair Tariq sowie des Hoteldirektors, Herrn Samir Arora, verbunden. Ihre Weitsicht und ihr Engagement für Exzellenz haben das Hotel zu einer der gefragtesten Adressen in Dubai gemacht. Sie haben einen Zufluchtsort geschaffen, der nicht nur Luxus bietet, sondern auch einen Ort, an dem die Gäste körperliche und geistige Erholung finden können.

Scholz reist zu G20-Gipfel nach Brasilien

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Sonntag nach Brasilien, wo er am G20-Gipfel wichtiger Industrie- und Schwellenländer teilnehmen wird. Vor seinem Abflug gibt Scholz am Flughafen in Schönefeld ein Pressstatement ab (12.30 Uhr). Die Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe befassen sich am Montag und Dienstag in mehreren Arbeitssitzungen unter anderem mit Fragen der Bekämpfung von Hunger und Armut und der globalen Energiewende.

Trump nominiert Fracking-Unternehmer Chris Wright als Energieminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Textgröße ändern: