US-Ökonomen blicken optimistischer auf die Konjunktur der Vereinigten Staaten
US-Ökonomen haben sich optimistischer zu einer drohenden Rezession in den Vereinigten Staaten geäußert. Eine Mehrheit von 226 befragten Ökonomen gab an, sie rechneten erst 2020 oder 2021 mit einem Wirtschaftsabschwung, wie der Nationale Verband für Betriebswirtschaft (Nabe) am Montag mitteilte. Nur noch zwei Prozent rechneten noch in diesem Jahr mit dem Beginn einer Rezession - bei einer Umfrage im Februar sagten das noch zehn Prozent.
Bei der Frage, ob die US-Wirtschaft 2020 oder erst 2021 über einen längeren Zeitraum schrumpfen wird, waren die Ökonomen gespalten. So rechneten 38 Prozent damit, dass die Rezession im kommenden Jahr beginnt, 34 Prozent gaben in der Umfrage das Jahr 2021 an. Nabe machte für die generell optimistischere Sicht den "Wechsel bei der Geldpolitik" verantwortlich.
Zwar wurde die Umfrage erhoben, bevor die US-Zentralbank Fed Ende Juli den Leitzins senkte - dies ist ein Instrument zur Ankurbelung der Konjunktur. Allerdings hatte es schon im Vorfeld Signale und Anzeichen für einen solchen Schritt der Notenbank gegeben.
Befragt wurden die Ökonomen auch nach ihrer Einschätzung zur Fed: 46 Prozent gaben an, sie rechneten noch in diesem Jahr mit mindestens einer weiteren Zinssenkung. Zugleich sorgen sie sich um die Wirkung der regelmäßigen Attacken von US-Präsident Donald Trump auf die Notenbank. So gaben 55 Prozent an, sie gingen zwar nicht von einer Beeinflussung der Fed-Entscheidungen durch Trumps Äußerungen aus - jedoch davon, dass diese "das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Zentralbank" gefährdeten.
Trump forderte die unabhängig arbeitende Zentralbank in der Vergangenheit immer wieder öffentlich zu Zinssenkungen und einer Stimulierung der Konjunktur auf. Die Leitzins-Entscheidung vom Juli kritisierte er als nicht ausreichend.
(Y.Ignatiev--DTZ)