Studie: Immer weniger junge Menschen leben in den eigenen vier Wänden
Immer weniger junge Menschen leben einer Studie zufolge in ihren eigenen vier Wänden. Während im Jahr 2010 noch 17 Prozent aller Haushalte mit einem Bewohneralter von 25 bis 34 Jahren in Wohneigentum lebten, waren es 2017 nur noch zwölf Prozent, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) am Freitag mitteilte. Demnach ging im gleichen Zeitraum auch die Wohneigentumsquote der 35- bis 44-Jährigen um fünf Prozentpunkte zurück – auf unter 40 Prozent.
Die Zahlen stammen aus einem IW-Gutachten im Auftrag der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Die Autoren nennen unter anderem die "zunehmende Akademisierung der Bevölkerung" als möglichen Grund für die gesunkene Quote: Da junge Menschen heute im Schnitt später ins Berufsleben einstiegen und eine Familie gründeten, könnten sie auch erst später das Kapital für eine eigene Wohnung oder ein Haus aufbringen.
Der bau- und wohnungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Daniel Föst, sprach sich am Freitag für einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer und geringere Makler- und Notarkosten aus. "Gerade für die Jungen sind die hohen Kaufnebenkosten eine unüberwindbare Hürde", sagte er.
Über alle Altersgruppen hinweg zeigt das IW-Papier seit 2010 eine stagnierende Wohneigentumsquote. Rund 45 Prozent der deutschen Privathaushalte lebten demnach 2017 in ihrem Eigentum. In den neuen Bundesländern sind es dabei mit etwa 33 Prozent deutlich weniger Haushalte als im Westen (rund 48 Prozent).
Ein weiterer Befund der IW-Forscher: Während um die Jahrtausendwende noch über 700.000 Haushalte erstmals Wohneigentum erwarben, lag die Zahl dieser sogenannten Ersterwerber-Haushalte 2017 nur noch bei 400.000. Das entspricht der Studie zufolge etwa einem Prozent aller deutschen Haushalte.
(W.Uljanov--DTZ)