Ein Prozent der Agrarbetriebe erhält bis zu 20 Prozent der EU-Gelder
Ein Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland erhält einem Bericht zufolge mehr als 20 Prozent der Agrarsubventionen der EU. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Freitag unter Berufung auf eine Antwort auf eine Grünen-Anfrage berichtete, bekamen für das Antragsjahr 2016 insgesamt 3300 Betriebe zusammengenommen rund 991 Millionen Euro an Direktzahlungen überwiesen.
Die Zuschüsse richten sich vor allem nach der Fläche, die ein Landwirt bewirtschaftet: Je mehr Hektar er hat, desto mehr Direktzahlungen fließen an den Betrieb. Die Bundesregierung denke "angesichts der Kostenvorteile größerer Betriebe" über Änderungen nach, zitierte die "NOZ" aus der Antwort des Landwirtschaftsministeriums auf die Anfrage. Demnach soll im Rahmen der nationalen Umsetzung "eine Degression geprüft werden", also das Abschmelzen der Direktzahlungen ab einer gewissen Summe.
Der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff nannte die bisherige Ausgestaltung der Subventionen "extrem ungerecht", weil wenige Betriebe große Teile der Gelder erhielten. Die Bundesregierung müsse hier einschreiten, forderte er. "Anstatt hocheffiziente Großbetriebe zu subventionieren, sollte das Geld in den Kampf gegen den Verlust bäuerlicher Betriebe investiert werden."
(Y.Ignatiev--DTZ)