Adidas warnt vor Folgen von "Währungskrieg" zwischen USA und China
Der Sportartikelhersteller Adidas blickt auf gute Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal zurück, befürchtet aber negative Folgen bei einem sich weiter zuspitzenden Währungsstreit zwischen den USA und China. Dabei werde es nur Verlierer geben, warnte Unternehmenschef Kasper Rorsted am Donnerstag.
Die im Handelsstreit der beiden weltgrößten Volkswirtschaften verhängten Zölle seien für die Marke mit den drei Streifen weit weniger bedrohlich als ein möglicher Wettstreit um Wechselkurse, sagte Rorsted in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Viel schwerer wiege, dass sich ein "Währungskrieg" zwischen China, den USA und dem Rest der Welt anbahne. "Das wird eine Situation sein, in der jeder verliert", warnte der Konzernchef.
Hintergrund ist, dass die chinesische Währung am Montag die symbolische Marke von sieben Yuan pro Dollar überschritten hatte. Die USA bezichtigten die Führung in Peking daraufhin offiziell der Währungsmanipulation, was die chinesische Zentralbank zurückwies. Gleichwohl nährte die erneute Zuspitzung der Wirtschaftsstreitigkeiten zwischen den USA und China weitere Befürchtungen an den Finanzmärkten.
Ein "Währungskrieg" werde mit der Zeit das Wirtschaftswachstum verlangsamen, sagte Rorsted. Zudem seien ernsthafte Auswirkungen auf weltweit tätige Unternehmen wie den Sportartikelhersteller zu befürchten.
Für Adidas stehen der US- und der chinesische Markt zusammengenommen für rund 45 Prozent der Erlöse, während der deutsche Markt lediglich sechs Prozent ausmacht. Schwächere Wechselkurse gegenüber dem Euro würden sich also auf die Verkäufe und die Profitabilität des Sportartikelherstellers auswirken.
Der Gewinn des im bayerischen Herzogenaurach ansässigen Unternehmens entwickelte sich dabei zuletzt durchaus positiv - vor allem dank des Geschäfts mit Streetwear, also Alltagskleidung in Sportoptik. Im zweiten Quartal 2019 stand bei einem Umsatz von 5,5 Milliarden Euro unter dem Strich ein Nettogewinn von 531 Millionen Euro - mehr als Analysten erwartet hatten und 34 Prozent über dem Vorjahreswert.
(Y.Ignatiev--DTZ)