Nachfolgerin für Vorstand der Bundesagentur für Arbeit nominiert
Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) soll die langjährige Chefin der NRW-Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, in den Vorstand rücken. Wie die BA am Mittwoch mitteilte, schlug die Arbeitgebergruppe im Verwaltungsrat Schönefeld als neues Vorstandsmitglied vor. Über die Nachfolge für die im Juli ausgeschiedene Valerie Holsboer soll demnach bei einer Sondersitzung des BA-Verwaltungsrates am 29. August entschieden werden.
Über die Personalie hatte am Mittwoch zunächst die "Rheinische Post" berichtet. Im Verwaltungsrat der BA gilt demnach zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern eine Art Nicht-Angriffspakt: Vorschläge der Gegenseite werden mitgetragen. Nach den Verwaltungsräten muss noch die Bundesregierung der Entscheidung zustimmen. Dies gilt aber als Formsache.
Holsboer war die erste Frau im Vorstand der BA; im Juli hatte der Verwaltungsrat für ihre Entlassung gestimmt. Die Verwaltungsratsvorsitzende Annelie Buntenbach, die in dem Gremium für die Arbeitnehmerseite spricht, hatte damals erklärt, die Arbeitgebergruppe im Verwaltungsrat habe das Vertrauen zu Holsboer für "unwiderruflich zerrüttet erklärt".
Bei der Nachfolgesuche war Schönefelds Name laut "Rheinischer Post" bereits länger genannt worden. Die 62-Jährige sagte der Zeitung, es sei eine große Ehre und ein extrem spannender Zeitpunkt, weil so viele Veränderungen nötig seien. Ihr großer Vorteil sei, dass sie die Organisation in- und auswendig kenne.
Als wesentliche Herausforderungen nannte sie die Transformation der Riesenbehörde: "Wir müssen wegkommen von gelernten Systematiken, die vielleicht in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit funktioniert haben, aber jetzt überholt sind." Die BA verändere sich hin zu einer Beratungsorganisation. "Es ist wichtig, unseren Kunden im Erwerbsleben Wege aufzuzeigen, damit sie nicht arbeitslos werden."
Schönefeld war zuletzt auch Mitglied der sogenannten Kohlekommission der Bundesregierung. Die BA betonte, Schönefeld sei eine "ausgewiesene Arbeitsmarktexpertin", die in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen ein neues Konzept zum Übergang von der Schule in den Beruf entwickelt und umgesetzt habe. Dieses sei zu einer der Grundlagen für die "Lebensbegleitende Berufsberatung vor dem Erwerbsleben" der Bundesagentur geworden, die in diesem Jahr flächendeckend eingeführt wird.
(N.Loginovsky--DTZ)