Kraftfahrt-Bundesamt erlaubt Nachrüstung von Mercedes-Dieselautos
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat ein System zur Hardware-Nachrüstung von Dieselfahrzeugen der Marke Mercedes-Benz genehmigt. Nach der Zulassung eines ähnlichen Systems für Modelle des Herstellers Volvo Ende Juli ist es die zweite Genehmigung für Nachrüstungen bei Diesel-Pkw der Schadstoffklasse Euro 5. Das KBA veröffentlichte die allgemeine Betriebserlaubnis am Dienstag auf seiner Internetseite.
Die nun zugelassene Hardware ist für bestimmte Mercedes-Benz-Fahrzeuge der C- und E-Klasse sowie für die Baureihen GLK220cdi und V220cdi vorgesehen. Durch das sogenannte Stickoxid-Minderungssystem der Bamberger Firma Dr. Pley soll sich der Stickoxidausstoß laut KBA auf weniger als 270 Milligramm pro Kilometer senken lassen. Damit könnten die betroffenen Pkw von geltenden oder geplanten Fahrverboten ausgenommen werden.
Der Mercedes-Mutterkonzern Daimler teilte am Dienstag mit, er werde Fahrzeughaltern in den entsprechenden Schwerpunktregionen einen Zuschuss von bis zu 3000 Euro für die Nachrüstung zu gewähren. Diese Regionen sind 15 Städte mit hoher Feinstaubbelastung.
Auf der Internetseite hw-zuschuss.daimler.com können Besitzer prüfen, ob sie einen Zuschuss bekommen können und ein Benutzerkonto anlegen. "Nach Einbau einer vom KBA genehmigten Hardware-Nachrüstung" können sie dort auch die Auszahlung des Zuschusses beantragen.
Einem Bericht des "Spiegel" zufolge dürfte das KBA in Kürze auch Systeme von Dr. Pley für Modelle des Herstellers BMW genehmigen. Die Hardware-Nachrüstungen waren lange umstritten. Vor allem Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) lehnte deren Einbau lange ab und setzte stattdessen auf den Ersatz von Alt- durch Neufahrzeuge. Der Schadstoffausstoß von Dieselfahrzeugen trägt maßgeblich dazu bei, dass in mehreren Städten Grenzwerte für die Stickoxid-Konzentration in der Luft überschritten werden.
(O.Tatarinov--DTZ)