Regierung hofft trotz Altersgrenze auf Wahl von Georgieva zur neuen IWF-Chefin
Die Bundesregierung hofft trotz der eigentlich überschrittenen Altersgrenze auf die Wahl der von der EU nominierten Kandidatin für die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva. Die Bundesregierung "begrüßt die Nominierung" und habe bislang eng und vertrauensvoll mit Georgieva zusammengearbeitet, sagte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag. Das Finanzministerium schloss sich dem an und erklärte, es sei "sehr optimistisch", dass es zu einer Anpassung der Altersregelung komme.
Die EU hatte sich am Freitag auf die derzeitige Vize-Weltbankchefin Georgieva als Nachfolgerin der scheidenden IWF-Chefin Christine Lagarde geeinigt. Am 13. August wird die Bulgarin 66 Jahre alt und ist damit eigentlich zu alt für die Nominierung als IWF-Chefin, denn die Entscheidung soll erst bis zum 4. Oktober abgeschlossen sein. Die IWF-Mitglieder müssten für die Kandidatin eine Ausnahme machen.
Georgieva hatte sich in einer Abstimmung der EU-Staaten gegen den früheren Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem durchgesetzt. Das Ergebnis war knapp, was die Spaltung der EU in der Frage der IWF-Spitze zeigt. Wie aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen verlautete, unterstützte Deutschland Dijsselbloem, während Frankreich und auch die südlichen EU-Länder hinter Georgieva standen.
Die Sprecherin des Finanzministeriums sagte dazu am Montag, es habe "eine Reihe guter Kandidaten" gegeben. Die Verständigung auf Georgieva sei nun ein "gutes Ergebnis".
(P.Vasilyevsky--DTZ)