Chinas Währung so schwach wie seit 2008 nicht mehr
Unter dem Eindruck des Handelskonflikts mit den USA ist die chinesische Währung auf den tiefsten Stand seit rund elf Jahren gesunken. Der Yuan überschritt am Montag die symbolische Marke von sieben Yuan im Vergleich zum Dollar: Auf dem Festland stand die Währung bei 7,0307 Dollar, das war der schwächste Wert seit 2008. Der etwas freier gehandelte Yuan außerhalb des Festlands stand bei 7,1085 Dollar.
Die Währung wird von der chinesischen Zentralbank reguliert, die jeden Tag einen neuen Wechselkurs festlegt. Dieser lag am Montag bei 6,9225 zum Dollar, damit war er 0,33 Prozent schwächer als am Freitag. An den Finanzplätzen schwächte sich die Währung dann weiter ab. Die Entwicklung des Yuan ließ Spekulationen aufkommen, Peking greife angesichts des Zollstreits in die Währung ein.
Ein schwächerer Yuan begünstigt chinesische Exporte und mildert die Folgen der Strafzölle ab. Die USA und China liefern sich seit über einem Jahr einen Handelsstreit, seitdem überzogen sie sich gegenseitig mit Strafzöllen auf Waren im Handelsumfang von über 360 Milliarden Dollar. Erst in den vergangenen Tagen hatte sich der Konflikt weiter verschärft.
US-Präsident Donald Trump wirft China immer wieder vor, seine Währung künstlich abzuwerten, um die Wirtschaft zu stärken. Experten halten es nicht für unwahrscheinlich, dass der festgelegte Wechselkurs zum Dollar bis zum Jahresende 7,30 Yuan beträgt. Die chinesische Zentralbank erklärte am Montag, sie habe "die Erfahrung, das Vertrauen und die Fähigkeit, den Wechselkurs auf einem angemessenen und ausgewogenen Niveau stabil zu halten".
(P.Vasilyevsky--DTZ)