Deutsche Tageszeitung - Paris: Noch keine Einigkeit in der EU über IWF-Nachfolge

Paris: Noch keine Einigkeit in der EU über IWF-Nachfolge


Paris: Noch keine Einigkeit in der EU über IWF-Nachfolge
Paris: Noch keine Einigkeit in der EU über IWF-Nachfolge / Foto: ©

Die Regierungen der Europäischen Union haben sich nach Angaben des französischen Finanzministeriums bislang noch nicht auf eine Nachfolge von IWF-Chefin Christine Lagarde einigen können. Zwar gebe es für einige Kandidaten mehr Unterstützung als für andere, erklärte das Ministerium am Donnerstag in Paris. Gleichwohl herrsche "noch kein Konsens" über einen Namen.

Textgröße ändern:

Die amtierende Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird im September ihren Posten abgeben, um Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) zu werden. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire wurde von seinen europäischen Kollegen damit beauftragt, die Suche nach einem Kandidaten für die Nachfolge Lagardes zu koordinieren. Traditionell wird der IWF von einem Europäer geführt, die Weltbank von einem US-Staatsbürger.

Fünf Kandidatinnen und Kandidaten sind Gespräch für Lagardes Nachfolge: Spaniens Finanzministerin Nadia Calvino, ihr portugiesischer Kollege und Eurogruppen-Chef Mario Centeno, sein Vorgänger Jeroen Dijsselbloem, die bulgarische Vize-Weltbankchefin Kristalina Georgieva und der finnische Zentralbankvorsitzende Olli Rehn.

Noch am Donnerstag wollte Le Maire eine Telefonkonferenz mit seinen europäischen Kollegen organisieren, um sie über die "jüngsten Entwicklungen" seiner umfangreichen Konsultationen zu informieren.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Scholz reist zu G20-Gipfel nach Brasilien

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fliegt am Sonntag nach Brasilien, wo er am G20-Gipfel wichtiger Industrie- und Schwellenländer teilnehmen wird. Vor seinem Abflug gibt Scholz am Flughafen in Schönefeld ein Pressstatement ab (12.30 Uhr). Die Staats- und Regierungschefs der G20-Gruppe befassen sich am Montag und Dienstag in mehreren Arbeitssitzungen unter anderem mit Fragen der Bekämpfung von Hunger und Armut und der globalen Energiewende.

Trump nominiert Fracking-Unternehmer Chris Wright als Energieminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Textgröße ändern: