Rezessionsängste der Verbraucher steigen weiter an
Die Abkühlung der globalen Konjunktur, der anhaltende Handelskonflikt und die Brexit-Debatte lassen die Ängste der Verbraucher vor einer Rezession weiter ansteigen. Wie das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mitteilte, zeigte die Stimmung der Verbraucher im Juli ein "weniger optimistisches Bild". Für August prognostiziert das Institut für das Konsumklima einen Wert von 9,7 Punkten - nach zuvor 9,8 Punkten.
Die Konjunkturerwartung setzte demnach im Juli ihren Abschwung fort. Der Indikator verlor laut GfK 6,1 Punkte und rutschte mit minus 3,7 Zählern erstmals seit März 2016 unter seinen langjährigen Durchschnittswert von null Punkten. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im November 2015 gemessen. Vor allem Beschäftigte in exportorientierten Branchen wie der Automobilindustrie sind von Rezessionsängsten betroffen, außerdem lassen Meldungen über Personalabbau die Furcht vor Jobverlusten steigen.
Die Einkommenserwartung erholte sich dem Marktforschungsinstitut zufolge im Juli wieder etwas. Der dazu gemessene Indikator gewann 5,3 Punkte hinzu und stand bei 50,8 Zählern. Das derzeitige Niveau signalisiere, "dass die Verbraucher auch in den kommenden Monaten von einem spürbaren Einkommenszuwachs ausgehen", teilte die GfK mit.
Die Anschaffungsneigung musste jedoch Einbußen hinnehmen. Nach einem Verlust von 7,4 Zählern rutschte der Indikator zuletzt auf 46,3 Punkte. Ein geringerer Wert wurde zuletzt im Oktober 2015 gemessen. Nach wie vor weist die Anschaffungsneigung demnach aber ein "überaus gutes Niveau auf". Die Konsumlaune bleibe trotz des Dämpfers noch intakt, lautet die Einschätzung des Instituts.
Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt das Marktforschungsinstitut monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung.
(O.Tatarinov--DTZ)