Arbeitsmarktbarometer fällt auf tiefsten Stand seit Sommer 2013
Die Aussichten am Arbeitsmarkt haben sich weiter verschlechtert. Das vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erhobene Arbeitsmarktbarometer fiel im Juli um 0,6 Punkte im Vormonatsvergleich und damit auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2013, wie das Institut in Nürnberg am Montag mitteilte. Der Frühindikator weise mit 101,6 Punkten zwar noch einen positiven Stand aus, sei gegenüber dem vergangenen Jahr aber deutlich gesunken.
Die Arbeitsagenturen rechnen mit steigenden Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten: "Im gegenwärtigen Konjunkturabschwung erwarten die Arbeitsagenturen stärkeren Gegenwind", erklärte IAB-Forscher Enzo Weber. Vermittlungen in konjunkturabhängige Bereiche wie die Zeitarbeit würden schwieriger.
Die aktuellen Nachrichten über Stellenabbau bei Großkonzernen seien aber nicht repräsentativ für den Arbeitsmarkt, betonte Weber. "Insgesamt lag die Entlassungsquote seit der Wiedervereinigung noch nie so niedrig wie heute."
Dies sei auch der wesentliche Grund dafür, dass die Beschäftigung weiterhin steige. "Der Arbeitsmarkt bleibt auf Kurs, aber ganz spurlos wird der Konjunkturabschwung auch nicht an ihm vorbeigehen", erklärte Weber.
Für das IAB-Barometer werden einmal im Monat die Arbeitsagenturen nach ihren Einschätzungen für die kommenden drei Monate befragt. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung.
(W.Budayev--DTZ)