Nordkoreas Wirtschaft im vergangenen Jahr erneut eingebrochen
Die von Sanktionen schwer getroffene nordkoreanische Wirtschaft ist so stark eingebrochen wie seit der Hungerkrise in den 90er Jahren nicht mehr. Wie die südkoreanische Zentralbank am Freitag mitteilte, ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des kommunistischen Landes im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent zurück, nachdem es 2017 bereits um 3,5 Prozent eingebrochen war. Der Rückgang 2018 war das größte Minus seit 1997, als das Land in einer schweren Hungersnot steckte.
Der streng abgeschottete Norden veröffentlicht selbst keine Wirtschaftsdaten, daher sind Schätzungen und Angaben ausländischer Staaten die einzigen Zahlen zur wirtschaftlichen Stärke des Landes. Nordkorea verfügt eigentlich über wichtige Mineralressourcen und war einst reicher als der Süden. Jahrzehntelanges Missmanagement und der Zusammenbruch des Unterstützers Sowjetunion führten das Land allerdings in bittere Armut.
Nordkorea ist wegen seiner Atomwaffen- und Raketentests mit internationalen Wirtschaftssanktionen belegt. Durch die Strafen sanken etwa die Exporte des Landes im vergangenen Jahr um über 85 Prozent, wie die südkoreanische Zentralbank mitteilte. Das Land exportiert unter anderem Kohle, Fisch und Textilien. Der internationale Handel halbierte sich.
Zusätzlich zu den Sanktionen habe die Hitzewelle im vergangenen Jahr die nordkoreanische Landwirtschaft schwer belastet, sagte ein Vertreter der Bank der Nachrichtenagentur AFP. Das Bruttonationaleinkommen des Landes summierte sich im vergangenen Jahr auf umgerechnet rund 35,8 Milliarden Euro, das sind nur zwei Prozent des Nationaleinkommens der Südkoreaner.
Zuletzt hatte es mehrere historische Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gegeben. Die Gespräche über eine Entspannung im Nuklearstreit mit Nordkorea kamen jedoch nicht voran. Erst am Donnerstag feuerte Nordkorea erneut zwei Kurzstreckenraketen ab.
(W.Uljanov--DTZ)