Klöckner fordert EU-weite Kennzeichnungspflicht für eihaltige Produkte
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat eine EU-weite Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Eiern gefordert. "Immer mehr Verbraucher wollen inzwischen ihre Kaufentscheidung auch bei verarbeiteten Lebensmitteln mit Ei als Zutat in Kenntnis der Haltungsform treffen", zitierten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Freitag aus einem Schreiben der Ministerin an EU-Lebensmittelkommissar Vytenis Andriukaitis. Das gelte auch für gefärbte Ostereier oder Nudeln.
Zwar wiesen einige Lebensmittelkonzerne bereits freiwillig auf die Haltungsbedingungen der Legehennen hin. Jedoch: "Eine einheitliche europäische Lösung wäre für alle Beteiligten am sinnvollsten", schrieb Klöckner. Gegen eine einheitliche verpflichtende Kennzeichnung von Ei-Produkten gibt es in der EU bislang Vorbehalte.
Nach Einschätzung der Grünen dürfte sich das so bald auch nicht ändern. "Eine EU-weite Regelung ist in absehbarer Zeit unrealistisch", sagte der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff den Zeitungen. In vielen ost- und südeuropäischen Ländern spiele Tierschutz "keine große Rolle". Wer nun wie Klöckner dennoch auf eine EU-weite Lösung setze, "will im Grunde gar keine Lösung", warf Ostendorff der Ministerin vor.
Die Grünen sprachen sich stattdessen für eine nationale Lösung aus. "Deutschland sollte im Alleingang eine Kennzeichnung von eihaltigen Produkten einführen", sagte Ostendorff. Das sei mittlerweile auch die Forderung großer deutscher Markenhersteller.
(M.Dorokhin--DTZ)