Deutsche Bank macht im zweiten Quartal mehr Verlust als erwartet
Der Konzernumbau kostet die Deutsche Bank viel Geld. Am Mittwoch vermeldete Deutschlands größtes Kreditinstitut für das zweite Quartal einen Verlust von 3,15 Milliarden Euro. Die Umstrukturierung und Aufgabe des Aktiengeschäfts schlug dabei mit 3,4 Milliarden Euro zu Buche. Das Minus fiel größer aus als zunächst erwartet: Anfang Juli hatte das Unternehmen noch mit 2,8 Milliarden Euro Verlust für das zweite Quartal gerechnet.
Es seien bereits "wichtige Schritte" zum Umbau der Deutschen Bank unternommen worden, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Christian Sewing. "Einen erheblichen Teil der Restrukturierungskosten haben wir bereits im zweiten Quartal verbucht." Insgesamt soll der Umbau rund 7,4 Milliarden Euro kosten. Ohne die Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen, erklärte Sewing.
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hatte Anfang des Monats eine umfassende Neuaufstellung des Konzerns beschlossen. Vorgesehen sind dabei der Rückzug aus dem weltweiten Aktienhandel sowie die Bündelung des Geschäfts mit Firmenkunden in einer neuen Unternehmensbank. Im Zuge dessen sollen bis 2022 rund 18.000 Stellen wegfallen - rund ein Fünftel der Belegschaft. In den vergangenen zwölf Monaten hat sich die Mitarbeiterzahl bereits um 4600 auf 90.900 verringert.
Die Erträge der Bank lagen zwischen April und Juni bei 6,2 Milliarden Euro und damit sechs Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ging vor allem auf die Investmentbank zurück, in der die größten Einschnitte stattfinden. Gleichzeitig stiegen die Kosten von 5,8 auf 7,0 Milliarden Euro - wird der Umbau herausgerechnet, wären die Ausgaben allerdings um vier Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesunken.
(L.Møller--DTZ)