Linke fordert besseren Schutz für Arbeitnehmer vor der Hitze
Die Linken fordern einen besseren Schutz für Menschen, die bei der Hitze im Freien arbeiten müssen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Jutta Krellmann hervorgeht, hat sich die Zahl der Tage, die Arbeitnehmer wegen Schäden durch Hitze und Sonne krankgeschrieben waren, zwischen 2008 und 2017 von 17.700 auf 40.500 mehr als verdoppelt.
Die Zahl dieser Arbeitsunfähigkeitstage schwankt stark - 2008 war den Angaben zufolge der niedrigste Wert der vergangenen Jahre, 2015 mit über 50.000 Fällen der höchste. In der Tendenz nimmt die Zahl aber leicht zu.
"Hitze und brennendes Sonnenlicht können krank machen", erklärte Krellmann, die in ihrer Fraktion Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit ist. "Deshalb müssen Beschäftigte, die im Freien arbeiten, besonders geschützt werden."
Laut Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) arbeiten rund 2,4 Millionen Beschäftigte in Deutschland unter freiem Himmel. Davon wird nur rund ein Drittel regelmäßig über die Gefahren der Sonneneinstrahlung unterwiesen. Im Jahr 2017 wurden rund 5300 Fälle von Hautkrebs durch arbeitsbedingte UV-Strahlung anerkannt, womit es sich den Linken zufolge um die zweithäufigste anerkannte Berufskrankheit nach Lärmschwerhörigkeit handelt.
Allerdings schwankt die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage stark. In der Tendenz nimmt sie aber leicht zu.
Krellmann kritisierte, dass sich die Arbeitgeber wegen fehlender staatlicher Kontrollen häufig vor Schutzmaßnahmen drücken würden. "Der beste Arbeits- und Gesundheitsschutz sind starke Betriebsräte", erklärte die Abgeordnete. In der Baubranche hätten allerdings nur noch drei Prozent der Betriebe einen Betriebsrat. "Das ist besorgniserregend." Die Linke fordert deshalb, Betriebsratswahlen zu erleichtern und Betriebsräte besser zu schützen.
(M.Dorokhin--DTZ)