Umwelthilfe: Apple verstößt gegen Rücknahmepflicht von Elektrogeräten
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat unter anderem bei Apple und Media Markt Verstöße gegen die Rücknahmepflicht von alten Elektrogeräten festgestellt. Wie die Umweltschützer am Dienstag mitteilten, entdeckten sie bei Testbesuchen in 25 von 55 Märkten im ersten Halbjahr Gesetzesverstöße. Besonders schlecht schnitten demnach auch Obi, Saturn und Toom ab. Die DUH forderte die Bundesländer auf, die Märkte stärker zu kontrollieren. Sie will zudem rechtlich gegen die Firmen vorgehen.
Seit 2016 sind Unternehmen zur kostenfreien Rücknahme von Elektroaltgeräten und zur Information über die Rückgabemöglichkeiten verpflichtet. Demnach können Verbraucher alte Elektrogeräte bis 25 Zentimeter Kantenlänge kostenlos bei Händlern zurückgeben, die Elektrogeräte auf einer Fläche von mindestens 400 Quadratmetern verkaufen. Die kostenlose Rückgabe von größeren Altgeräten ist beim Kauf eines ähnlichen Neugeräts möglich.
In Filialen von Cyberport, Hornbach, Media Markt, Saturn und bei vielen weiteren Händlern konnten die DUH-Tester allerdings keine Informationen zu den gesetzlichen Rückgabemöglichkeiten finden. In einigen Filialen, wie etwa bei Apple oder Toom, seien zwar Hinweise vorhanden gewesen, jedoch so versteckt, dass Kunden sie praktisch nicht wahrnehmen konnten.
15 Händler verweigerten demnach die Rücknahme von großen oder kleinen Elektroaltgeräten. So hieß es in Märkten von Apple, Globus, Obi, Porta und Roller fälschlich, dass eine Rückgabe kleiner Elektroaltgeräte oder Altlampen gar nicht oder nur bei Kauf eines neuen Geräts möglich sei.
Filialen von Media Markt und Obi verlangten laut Umwelthilfe für die Rückgabe eines Großgeräts unrechtmäßig eine Gebühr. Märkte von Toom und Hornbach lehnten die Rückgabe der Großgeräte schlicht ab. Filialen von Galeria Kaufhof und Conrad verweigerten bei Lieferung eines neuen Geräts gesetzeswidrig die kostenlose Mitnahme des Altgeräts.
"Drei Jahre hatte der Handel Zeit und noch immer gibt es eklatante Probleme bei der Information und Rücknahme von Elektroaltgeräten", kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Der Handel sei mitverantwortlich dafür, dass mehr als die Hälfte des Elektroschrotts in Deutschland illegal entsorgt werde.
(N.Loginovsky--DTZ)