DUH nominiert Rewe, Edeka und Lidl für Negativpreis zu unsinnigen Plastikverpackungen
Obst und Kuchen eingepackt in Plastik, Gummibärchen in der Minitüte - die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat insgesamt sechs Produkte für den Negativpreis "Goldener Geier" zu unsinnigen Plastikverpackungen nominiert. Wie die DUH am Montag mitteilte, können Verbraucher bis Ende August auf der Internetseite der Organisation über den "Gewinner" abstimmen. Die Umwelthilfe hatte die Produkte aus rund 200 Einsendungen ausgewählt.
Zu den Nominierten gehören verzehrfertig geschnittene Melonenstücke von Rewe, Gartenkräuter von Edeka und ein Stück Apfelkuchen von Lidl - sie werden alle in Plastikschalen und mit Folie umwickelt verkauft. Dazu wählten die Umweltschützer noch Mineralwasser der Marke Vittel von Nestlé in Einwegflaschen, portionsweise abgepackte Haribo-Gummibärchen sowie einzeln verpackte Reinigungstabs für die Spülmaschine von Reckitt Benckiser aus.
"In keinem Land in Europa fällt so viel Verpackungsmüll an wie in Deutschland", kritisierte der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Der Verbrauch von Plastikverpackungen habe sich seit 1995 von 19 auf 37 Kilogramm pro Kopf und Jahr verdoppelt. Die ausgewählten Produkte stünden stellvertretend dafür, dass "Hersteller und Händler noch immer in verschwenderischer Weise mit begrenzt vorhandenen Ressourcen umgehen und die Verschmutzung der Umwelt in Kauf nehmen".
Resch forderte: "Wir brauchen einen Wettbewerb um intelligente Vermeidung von Einweg-Plastikverpackungen und dort, wo Verpackungen unverzichtbar sind, Mehrweglösungen wie diese über Jahrhunderte von unseren Eltern und Großeltern praktiziert wurden."
(W.Budayev--DTZ)