Deutsche Tageszeitung - Gericht verhängt wegen Diesel-Abgasen Zwangsgeld gegen Baden-Württemberg

Gericht verhängt wegen Diesel-Abgasen Zwangsgeld gegen Baden-Württemberg


Gericht verhängt wegen Diesel-Abgasen Zwangsgeld gegen Baden-Württemberg
Gericht verhängt wegen Diesel-Abgasen Zwangsgeld gegen Baden-Württemberg / Foto: ©

Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat gegen das Land Baden-Württemberg wegen Versäumnissen bei der Luftreinhaltung ein Zwangsgeld von 10.000 Euro festgesetzt. Wie das Gericht am Freitag mitteilte, geht es in dem Beschluss vom Donnerstag um die Nichteinhaltung der gerichtlichen Vorgabe, im Luftreinhalteplan für Stuttgart Fahrverbote für Diesel-5-Fahrzeuge vorzusehen (Az.: 17 K 1582/19).

Textgröße ändern:

Das Land hatte die dafür gesetzte Pflicht verstreichen lassen. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof des Landes in Mannheim eingelegt werden. Hintergrund ist der Mitteilung zufolge eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts vom Juli 2017, die im Februar 2018 vom Bundesverwaltungsgericht konkretisiert worden war.

Die Festsetzung des Zwangsgeldes war von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) als Klägerin beantragt worden. Deren Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärte zu der Gerichtsentscheidung: "In unseren Bemühungen für die ’Saubere Luft‘ in Stuttgart stehen wir nun kurz davor, die Zwangshaft für die verantwortlichen Politiker zu beantragen." Dass es überhaupt so weit gekommen sei, sei "ein Armutszeugnis für die baden-württembergische Landesregierung", die den Interessen der Dieselkonzerne "Vorrang vor dem Gesundheitsschutz der Bürger" gebe.

In der Auseinandersetzung geht es um den Stickoxidausstoß in Stuttgart unter anderem durch Dieselfahrzeuge. Die Luftbelastung überschreitet die in der EU geltenden Grenzwerte. Reschs Angaben zufolge weist das Verwaltungsgericht in seinem Beschluss darauf hin, dass die Landesregierung nicht nur die gerichtlichen Vorgaben ignoriere, sondern dies sogar öffentlich propagiere und sich laut Gericht "damit weiterhin unter Verletzung elementarster rechtsstaatlicher Grundsätze weigert, der gerichtlich auferlegten Verpflichtung Folge zu leisten".

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Trump nominiert Fracking-Unternehmer Chris Wright als Energieminister

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright für den Posten des Energieministers nominiert. Der Chef des Unternehmens Liberty Energy solle Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe anzukurbeln, erklärte Trump am Samstag. "Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten."

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

Textgröße ändern: