Foodwatch: Fast alle Joghurts und Frühstücksflocken für Kinder überzuckert
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch kritisiert, dass fast alle an Kinder vermarktete Joghurts und Frühstücksflocken zu viel Zucker enthalten. Auch die freiwilligen Reduktionsziele der Hersteller würden nicht ausreichen, um das Problem zu lösen, erklärte Foodwatch am Donnerstag. Die Verbraucherschützer hatten die Nährwertangaben aller verfügbaren Frühstücksflocken und Joghurts für Kinder in Filialen der sechs größten Einzelhändler Deutschlands überprüft. Demnach enthielten 90 Prozent von ihnen mehr Zucker als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.
Im Schnitt enthielten die 32 untersuchten Joghurts 14 Prozent Zucker, die 78 Frühstücksflocken sogar knapp 25 Prozent Zucker. Das liegt über den Empfehlungen der WHO: Frühstücksflocken mit einem Zuckergehalt über 15 Prozent und Joghurts mit einem Zuckergehalt über zehn Prozent gelten laut WHO als unausgewogen und sollten nicht an Kinder beworben werden.
Auch die Absichtserklärung der Hersteller, den Zuckergehalt in Kinder-Frühstücksflocken um durchschnittlich 20 Prozent und in Kinder-Joghurts um durchschnittlich zehn Prozent verringern zu wollen, reiche nicht aus, um die WHO-Empfehlungen zu erreichen.
Foodwatch forderte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) deshalb auf, dafür zu sorgen, dass nur noch ausgewogene Lebensmittel an Kinder beworben werden dürfen. Wie die Organisation betonte, sind 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig oder fettleibig.
(P.Vasilyevsky--DTZ)