Deutsche Tageszeitung - Ryanair sieht in Deutschland weiterhin viel Potenzial

Ryanair sieht in Deutschland weiterhin viel Potenzial


Ryanair sieht in Deutschland weiterhin viel Potenzial
Ryanair sieht in Deutschland weiterhin viel Potenzial / Foto: ©

Seit einem Jahrzehnt ist die irische Billigfluggesellschaft Ryanair auf dem deutschen Markt aktiv - und auch künftig sieht das Unternehmen in Deutschland nach wie vor Wachstumspotenzial. "Der deutsche Markt braucht mehr Wettbewerb", sagte Marketing-Chef Kenny Jacobs am Mittwoch in Frankfurt am Main. Er verwies auf die nach wie vor große Dominanz des Lufthansa-Konzerns.

Textgröße ändern:

Im Sommer erwartet Ryanair wieder Verspätungsprobleme durch die dünne Personaldecke bei den Fluglotsen. Anders als im vergangenen Sommer "erwarten wir derzeit keine Streiks in Deutschland oder anderswo in Europa", sagte Jacobs. Der Konzern hatte die vergangenen Monate genutzt, um europaweit Tarifverträge mit Gewerkschaften abzuschließen.

Zu den am Dienstag angekündigten Kürzungen im Sommerflugplan 2020 wegen der Lieferverzögerungen bei der Boeing 737 Max machte Jacobs keine neuen Angaben.

Er wies darauf hin, dass Ryanair im Durchschnitt deutlich weniger Treibhausgas ausstoße als die Lufthansa. Während Lufthansa je Passagier pro geflogenem Kilometer im Schnitt 120 Gramm CO2 erzeuge, seien es bei Ryanair nur 66 Gramm. Vor zehn Jahren seien es noch 82 Gramm gewesen und bis 2030 will die Airline auf unter 60 Gramm kommen.

Der Grund dafür liege in der jüngeren Flotte und der höheren Auslastung der Ryanair-Maschinen. "Es ist möglich, der Billigste und der Umweltfreundlichste zu sein", sagte Jacobs.

Auswirkungen durch die derzeitige Diskussion um die Umweltschädlichkeit des Fliegens spürt der Billigflieger nicht. Weder würden die Kunden weniger fliegen noch gingen die Suchanfragen im Netz zurück. Derzeit würden nur drei Prozent aller Ryanair-Kunden Kompensation für ihren CO2-Ausstoß hinzubuchen - in Deutschland sei der Anteil aber doppelt so hoch, sagte Jacobs.

Der Konzern kann sich eine CO2-Steuer auf den Flugsektor gut vorstellen - allerdings müsse sie EU-weit kommen und der Gesetzgeber dürfe Langstrecken- und Anschlussflüge nicht davon ausnehmen. Am besten wäre aus Ryanair-Sicht ein fester prozentualer Aufschlag auf den Ticketpreis. Das würde dem Billigflieger, der traditionell niedrige Preise anbietet und auch in Zukunft nicht Langstrecke fliegen will, zu Gute kommen, während Airlines wie Lufthansa, die im interkontinentalen Wettbewerb stehen, das Nachsehen hätten.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville ans Netz angeschlossen

Nach 17-jähriger Bauzeit und mit zwölf Jahren Verspätung ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag ans Netz gegangen. Es ist das erste Mal seit 25 Jahren, dass in Frankreich ein neuer Reaktor den Betrieb aufnimmt, wie der Chef des Versorgungsunternehmens EDF, Luc Rémont, betonte. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach im Onlinedienst Linkedin von einem "großen Augenblick" für das Land. Mit Atomstrom werde Frankreichs Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und das Klima geschützt, betonte Macron.

Shutdown in den USA abgewendet: Senat billigt Übergangshaushalt

Der US-Senat hat nach wochenlangen Verhandlungen einen Übergangshaushalt verabschiedet - und so einen Verwaltungsstillstand abgewendet. Am Samstag, mehr als eine halbe Stunde nach Mitternacht (Ortszeit), stimmte eine Mehrheit der Mitglieder der Kongresskammer für den Gesetzestext, der die nötigen Finanzmittel bis März sicherstellt. Wäre der Übergangshaushalt gescheitert, wäre es zu einem sogenannten Shutdown gekommen, einer Haushaltssperre mit unbezahltem Zwangsurlaub für hunderttausende Staatsbedienstete und Einschränkungen für das öffentliche Leben.

EU und Schweiz einigen sich auf Abkommen - Ratifizierung offen

Nach jahrelangem Tauziehen haben sich die Europäische Union und die Schweiz auf ein Abkommen für eine vertiefte Zusammenarbeit geeinigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte die Vereinbarung am Freitag in Bern "historisch". Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd sprach von einem "Meilenstein" für die gemeinsamen Beziehungen.

Tarifeinigung bei VW: Autobauer streicht Jobs - Werke bleiben vorerst erhalten

Nach tagelangen harten Tarifverhandlungen haben sich Volkswagen und die IG Metall auf ein milliardenschweres Sparpaket geeinigt. Wie die Gewerkschaft und das Unternehmen am Freitagabend ausführten, wurde eine Jobgarantie bis 2030 vereinbart, außerdem sind unmittelbare Werksschließungen vom Tisch. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten auf sofortige Lohnerhöhungen und bis 2030 sollen "sozialverträglich" mehr als 35.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Textgröße ändern: