Deutsche Tageszeitung - Strompreis seit 2007 um die Hälfte gestiegen

Strompreis seit 2007 um die Hälfte gestiegen


Strompreis seit 2007 um die Hälfte gestiegen
Strompreis seit 2007 um die Hälfte gestiegen / Foto: ©

Der Strompreis hat im Juli ein neues Allzeithoch erreicht. Wie das Vergleichsportal Check24 am Mittwoch erklärte, kosteten 5000 Kilowattstunden im Schnitt 1473 Euro. Im Jahr 2007 hätte die gleiche Menge Strom noch 981 Euro gekostet. Damit sei der Energiepreis in den vergangenen zwölf Jahren um die Hälfte gestiegen - zumindest nominell. "Der Strompreis jagt von einem Rekord zum nächsten", erklärte Check24-Energieexperte Lasse Schmid.

Textgröße ändern:

Während der Strompreis um 50 Prozent stieg, haben die allgemeinen Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum nur um 18 Prozent zugelegt.

Zeitgleich mit dem Rekordpreis für Strom hat auch der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix in Deutschland ein Hoch erreicht. Im ersten Halbjahr 2019 wurde in Summe erstmals mehr Strom aus Solar, Wind, Wasser und Biomasse produziert als aus Kohle- und Atomkraft.

Die Energiewende macht sich jedoch über die EEG-Umlage beim Strompreis für Endkunden deutlich bemerkbar. Und die Mehrwert- und Stromsteuer machen derzeit fast ein Viertel des Strompreises aus.

Jüngst schlugen deshalb die Wirtschaftsweisen in ihrem Sondergutachten zur Klimapolitik für die Bundesregierung vor, im Zuge einer CO2-Bepreisung könne die Stromsteuer gesenkt werden, um die Belastungen für die Bürger durch eine Verteuerung fossiler Energieträger abzufedern und die Einnahmen an die Verbraucher zurückzugeben. "Ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent wie bei Nahrungsmitteln und eine Senkung der Stromsteuer würde Strom für Endkunden spürbar günstiger machen", erklärte auch Schmid.

Doch nicht nur die Strompreise sind in letzter Zeit kräftig gestiegen. Wie das Vergleichsportal Verivox mitteilte, haben sich die Gaspreise im Jahresvergleich um zehn Prozent verteuert. Im Bundesschnitt zahlt eine Familie mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden Strom und 20.000 Kilowattstunden Gas aktuell 2417 Euro im Jahr, rechnet das Portal vor.

Was ein Haushalt tatsächlich bezahlen muss, hängt aber stark vom Wohnort ab. Schuld daran sind laut Verivox die Netzentgelte, die Anbieter für die Durchleitung der Energie an die Netzbetreiber bezahlen müssen. Diese Kosten werden auf die Verbraucher umgelegt. Sie machen etwa ein Viertel der Strom- und Gasrechnung aus, schwanken aber regional stark.

Die teuerste Stadt Deutschlands bei Energie ist laut Verivox Bamberg. Hier zahle die Musterfamilie durchschnittlich 2789 Euro für Strom und Gas. Das seien 372 Euro mehr als im Rest der Republik und 679 Euro mehr als in der günstigsten Stadt Lingen. Dort zahle die Musterfamilie nur 2110 Euro für die gleiche Menge Strom und Gas.

Beide Portale werben damit, dass Verbraucher durch einen Anbieterwechsel die Energiekosten deutlich senken könnten.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Textgröße ändern: