Konjunkturerwartungen von Finanzexperten verharren auf niedrigem Niveau
Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten für Deutschland verharren im Juli auf niedrigem Niveau. "Insbesondere die Fortsetzung des Negativtrends bei den Auftragseingängen der deutschen Industrie dürfte die Finanzmarktexperten in ihrem Konjunkturpessimismus bestätigt haben", erklärte der Präsident des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, am Dienstag.
Der Index fiel um 3,4 Punkte auf einen Wert von minus 24,5 Punkten. Lediglich 13,3 Prozent der befragten Experten schätzen, dass die deutsche Wirtschaft sich in den kommenden sechs Monaten verbessert - 37,8 Prozent glauben, dass sich die deutsche Konjunktur verschlechtert. Der Index ist der Saldo aus den beiden Werten und liegt aktuell weit unter dem langfristigen Durchschnitt von plus 21,8 Punkten.
Wie Wambach weiter erklärte, ist ein Ende der Unsicherheit für die exportorientierten Branchen der deutschen Wirtschaft derzeit nicht in Sicht. "Der Irankonflikt scheint sich eher zu verschärfen und der anhaltende Handelsstreit zwischen den USA und China ist eine Belastung nicht nur für die chinesische Wirtschaftsentwicklung." Auch beim Brexit sei kein Fortschritt zu erkennen.
Das Mannheimer ZEW befragt monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
(L.Møller--DTZ)