Lohnlücke zwischen Ost und West hat sich verringert
Die Lohnlücke zwischen Ost und West hat sich einer aktuellen Studie zufolge leicht verringert. Der durchschnittliche Bruttolohn eines ostdeutschen Vollbeschäftigten erhöhte sich von 81 Prozent des Westniveaus in 2017 auf 84 Prozent im vergangenen Jahr, wie aus der vom Ost-Beauftragten der Bundesregierung, Christian Hirte, am Freitag veröffentlichen Untersuchung hervorgeht.
Nach dem Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) lag der durchschnittliche Ost-Lohn bei 2790 Euro, der im Westen bei 3340 Euro. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse des IAB-Betriebspanels, dass der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Osten höher ist als im Westen. Auf der ersten Führungsebene sind es im Osten 31 Prozent gegenüber 25 Prozent im Westen. Auf der zweiten Führungsebene 46 Prozent im Osten gegenüber 40 Prozent im Westen.
"Insgesamt ist die Lebensqualität hervorragend, wir müssen den Vergleich mit Westdeutschland nicht scheuen", erklärte Hirte. Die Bruttolöhne seien im Osten im Durchschnitt etwas niedriger, "aber der Abstand verringert sich". Dem müssten die geringeren Lebenshaltungskosten, etwa für Wohnraum oder Kinderbetreuung, gegenübergestellt werden. "Gerade für junge Leute lohnt es sich, in der Heimat zu bleiben oder in den Osten zurückzukehren."
Das IAB-Betriebspanel ist eine seit 1996 erhobene, jährliche repräsentative Arbeitgeberbefragung. In jedem Jahr werden von Ende Juni bis Oktober bundesweit über 15.000 Betriebe aller Wirtschaftszweige und Größenklassen befragt. Im Auftrag des Ostbeauftragten der Bundesregierung gibt es seit 2007 eine Sonderauswertung des IAB-Betriebspanels für Ostdeutschland.
(O.Tatarinov--DTZ)