Deutsche Tageszeitung - Scheuer will Brenner-Streit persönlich mit österreichischen Politikern entschärfen

Scheuer will Brenner-Streit persönlich mit österreichischen Politikern entschärfen


Scheuer will Brenner-Streit persönlich mit österreichischen Politikern entschärfen
Scheuer will Brenner-Streit persönlich mit österreichischen Politikern entschärfen / Foto: ©

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den Streit um den Verkehr auf der Brennerroute in persönlichen Gesprächen mit österreichischen Politikern entschärfen. Nach Angaben seines Ministeriums lud er den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sowie den österreichischen Verkehrsminister Andreas Reichhardt nach Berlin ein. Damit wolle er "Hitze aus der Diskussion nehmen", erklärte Scheuer am Donnerstag. Auch das österreichische Bundesland Salzburg verhängt demnächst Fahrverbote an Wochenenden.

Textgröße ändern:

Derzeit gibt es erheblichen Streit wegen Straßensperrungen und Fahrverboten in Österreich. So soll der Ausweichverkehr über Landesstraßen eingedämmt werden. Außerdem geht es um die Blockabfertigung von Lkw, um die Brennerstrecke zu entlasten. Wenn in Bayern Ende Juli die Schulferien beginnen, könnte sich die Lage noch einmal verschärfen.

Zuletzt kündigte Salzburg an, zwischen dem 13. Juli und dem 18. August an den Wochenenden alle Ausfahrten der A10 Tauernautobahn von Puch-Urstein bis St. Michael im Lungau zu sperren - außer für den Zielverkehr. So sollten "unerwünschter Ausweichverkehr" vermieden, die Anrainer entlastet und wichtige Verbindungen bei Stau für Einsätze offengehalten werden, heißt es.

"Ich will den Gesprächsstau auflösen, Hitze aus der Diskussion nehmen und nach Lösungen von Angesicht zu Angesicht suchen", sagte Scheuer nun. "Überzogene Forderungen, tägliche Zuspitzungen und mediale Überbietung bringen uns nicht weiter." Die Betroffenen erwarteten, dass sich alle zusammensetzten, um nach "vernünftigen" Lösungen zu suchen. "Wenn es mit Blockaden und Fahrverbote so weiter geht, bricht der Tourismus, der Handel und die Logistik ein."

Scheuer lud Platter und Reichhardt nach Berlin ein und schlug den 25. Juli als Termin vor. Das Ministerium bestätigte damit einen Bericht des "Münchner Merkur". Reichhardt begrüßte ein Treffen zu dem Transit-Streit, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. "Die Fronten dürfen sich nicht weiter verhärten." Allerdings signalisierte Platter, dass er ein Treffen in Tirol bevorzugen würde, um vor Ort ein Bild der Lage zu bekommen.

Platter ist dem "Münchner Merkur" zufolge außerdem bereits am Donnerstag kommender Woche in München, wo er mit Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) berät. Wenige Tage später reist demnach auch Platters Stellvertreterin Ingrid Felipe in die bayerische Landeshauptstadt.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Textgröße ändern: