Deutsche Tageszeitung - Bundeskartellamt untersagt Fusion von Remondis mit Grüne-Punkt-Unternehmen DSD

Bundeskartellamt untersagt Fusion von Remondis mit Grüne-Punkt-Unternehmen DSD


Bundeskartellamt untersagt Fusion von Remondis mit Grüne-Punkt-Unternehmen DSD
Bundeskartellamt untersagt Fusion von Remondis mit Grüne-Punkt-Unternehmen DSD / Foto: ©

Das Bundeskartellamt hat die geplante Fusion des Entsorgungskonzerns Remondis mit dem Grüne-Punkt-Unternehmen DSD untersagt. Ein solcher Zusammenschluss "hätte zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs bei den dualen Systemen geführt", erklärte Behördenchef Andreas Mundt am Donnerstag zur Begründung. Die von den Unternehmen angebotenen Zusagen seien "weder geeignet noch ausreichend" gewesen, um die wettbewerblichen Bedenken auszuräumen.

Textgröße ändern:

Remondis ist das größte deutsche Entsorgungsunternehmen. Die Firma hatte Ende September mitgeteilt, DSD zu kaufen. Beide Unternehmen erklärten dazu, sie reagierten mit dem Kauf auf Wachstumschancen, die sich insbesondere im Bereich Verpackungsdesign und Kunststoffrecycling ergeben.

DSD wiederum ist das größte duale System in Deutschland und organisiert das Verpackungsrecycling im Auftrag der Hersteller, Importeure oder Händler von Verpackungen. Bei einer Fusion befürchtete das Bundeskartellamt höhere Kosten für DSD-Wettbewerber, erhebliche Marktanteilsgewinne von DSD sowie höhere Preise bei der Entsorgung von Verpackungen.

Die Untersagung ist noch nicht rechtskräftig. Beide Unternehmen können binnen vier Wochen Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf gegen die Entscheidung einlegen.

Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (BVSE) begrüßte die Entscheidung. Eine Genehmigung der Fusion "hätte die Funktionsfähigkeit des Marktes im Bereich der Verpackungsentsorgung empfindlich gestört", hieß es. Außerdem wäre ein solcher Zusammenschluss zu Lasten des Mittelstands und der Verbraucher gegangen, gab der Verband zu bedenken.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville ans Netz angeschlossen

Nach 17-jähriger Bauzeit und mit zwölf Jahren Verspätung ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag ans Netz gegangen. Es ist das erste Mal seit 25 Jahren, dass in Frankreich ein neuer Reaktor den Betrieb aufnimmt, wie der Chef des Versorgungsunternehmens EDF, Luc Rémont, betonte. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach im Onlinedienst Linkedin von einem "großen Augenblick" für das Land. Mit Atomstrom werde Frankreichs Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und das Klima geschützt, betonte Macron.

Shutdown in den USA abgewendet: Senat billigt Übergangshaushalt

Der US-Senat hat nach wochenlangen Verhandlungen einen Übergangshaushalt verabschiedet - und so einen Verwaltungsstillstand abgewendet. Am Samstag, mehr als eine halbe Stunde nach Mitternacht (Ortszeit), stimmte eine Mehrheit der Mitglieder der Kongresskammer für den Gesetzestext, der die nötigen Finanzmittel bis März sicherstellt. Wäre der Übergangshaushalt gescheitert, wäre es zu einem sogenannten Shutdown gekommen, einer Haushaltssperre mit unbezahltem Zwangsurlaub für hunderttausende Staatsbedienstete und Einschränkungen für das öffentliche Leben.

EU und Schweiz einigen sich auf Abkommen - Ratifizierung offen

Nach jahrelangem Tauziehen haben sich die Europäische Union und die Schweiz auf ein Abkommen für eine vertiefte Zusammenarbeit geeinigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte die Vereinbarung am Freitag in Bern "historisch". Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd sprach von einem "Meilenstein" für die gemeinsamen Beziehungen.

Tarifeinigung bei VW: Autobauer streicht Jobs - Werke bleiben vorerst erhalten

Nach tagelangen harten Tarifverhandlungen haben sich Volkswagen und die IG Metall auf ein milliardenschweres Sparpaket geeinigt. Wie die Gewerkschaft und das Unternehmen am Freitagabend ausführten, wurde eine Jobgarantie bis 2030 vereinbart, außerdem sind unmittelbare Werksschließungen vom Tisch. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten auf sofortige Lohnerhöhungen und bis 2030 sollen "sozialverträglich" mehr als 35.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Textgröße ändern: