Scheuer lädt wegen Brenner-Streits österreichische Politiker zu Gesprächen ein
Im Streit über den Transitverkehr auf der Brennerroute bemühen sich Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und sein bayerischer Kollege Hans Reichhart (beide CSU) um persönliche Gespräche mit der österreichischen Seite zur Deeskalation. "Überzogene Forderungen, tägliche Zuspitzungen und mediale Überbietung bringen uns nicht weiter", sagte Scheuer dem "Münchner Merkur" vom Donnerstag. "Wir sehen ja das Chaos mit immensen Auswirkungen."
Der Zeitung zufolge lud Scheuer den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sowie den österreichischen Verkehrsminister Andreas Reichhardt nach Berlin ein. Ein entsprechendes Schreiben sei dem österreichischen Botschafter am Mittwoch übermittelt worden. Er wolle die "Hitze aus der Diskussion nehmen", sagte Scheuer. "Wenn es mit Blockaden und Fahrverboten so weiter geht, bricht der Tourismus, der Handel und die Logistik ein." Wunschtermin für das Treffen sei der 25. Juli.
Platter ist dem "Münchner Merkur" zufolge bereits am Donnerstag kommender Woche in München, wo er mit Verkehrsminister Reichhart berät. Wenige Tage später reist demnach auch Platters Stellvertreterin Ingrid Felipe in die bayerische Landeshauptstadt.
Derzeit gibt es Streit zwischen Deutschland und Italien mit Österreich wegen Straßensperrungen und Fahrverboten in Tirol. Dabei geht es auch um die Blockabfertigung von Lkw, um die Brennerstrecke zu entlasten. Wenn in Bayern Ende Juli die Schulferien beginnen, könnte sich die Lage noch einmal verschärfen.
(N.Loginovsky--DTZ)