Deutsche Tageszeitung - Fed-Chef Powell würde sich gegen mögliche Absetzung durch Trump stemmen

Fed-Chef Powell würde sich gegen mögliche Absetzung durch Trump stemmen


Fed-Chef Powell würde sich gegen mögliche Absetzung durch Trump stemmen
Fed-Chef Powell würde sich gegen mögliche Absetzung durch Trump stemmen / Foto: ©

Angesichts der wiederholten Angriffe von US-Präsident Donald Trump auf seinen geldpolitischen Kurs hat Fed-Chef Jerome Powell deutlich gemacht, dass er sich gegen eine mögliche Abberufung stemmen würde. "Meine Antwort wäre nein", sagte der US-Notenbankpräsident am Mittwoch bei einer Kongressanhörung in Washington. Das Gesetz sehe eindeutig eine vierjährige Amtszeit vor - und er habe vor, dies zu erfüllen.

Textgröße ändern:

Trump wirft der Zentralbank und Powell seit Monaten vor, das wirtschaftliche Wachstum der USA mit Zinserhöhungen zu bremsen. Trump deutete sogar an, dass er den von ihm selbst nominierten Notenbankchef abberufen könnte.

Die unverhohlene Kritik des Präsidenten an der Fed ist dabei höchst ungewöhnlich, da die Fed unabhängig vom Weißen Haus zu agieren hat. Erst am vergangenen Freitag hatte Trump der Notenbank Inkompetenz vorgeworfen und erklärt, die US-Wirtschaft würde abgehen "wie eine Rakete", wenn die Fed die Leitzinsen senken würde.

Powell zeigte sich angesichts der Unsicherheit wegen der internationalen Handelskonflikte und einer Abkühlung der globalen Konjunktur am Mittwoch erneut offen für eine mögliche Senkung des Leitzinses. Dieses Argument zugunsten einer Senkung habe "an Stärke gewonnen", sagte er und bekräftigte damit eine bereits geäußerte Einschätzung.

Investoren werteten dies als klares Signal dafür, dass die Fed sich Ende Juli bei ihrer kommenden Sitzung auf eine Zinssenkung festlegen werde. Niedrige Zinsen sind das Instrument der Zentralbanken, um die Konjunktur anzukurbeln. Im vergangenen Jahr hatte die Fed den Leitzins vier Mal leicht angehoben. Er befindet sich aber immer noch auf relativ niedrigem Niveau.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Textgröße ändern: