Chemiekonzern BASF senkt Ausblick für Gesamtjahr 2019 deutlich
Der Chemieriese BASF kämpft mit den Auswirkungen der Handelskonflikte auf die Industrieproduktion und hat deshalb seinen Ausblick für das Gesamtjahr deutlich gesenkt. Für 2019 werde ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen von bis zu 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau erwartet, teilte das Unternehmen in Ludwigshafen mit. Auch beim Umsatz erwartet BASF einen Rückgang. Die BASF-Aktie gab am Dienstag beim Börsenstart deutlich nach.
Bislang war BASF bei dem sogenannten Ebit vor Sondereinflüssen von einem "leichten Anstieg" zwischen einem und zehn Prozent ausgegangen. Beim Umsatz erwartet BASF nun statt eines leichten Wachstums von bis zu fünf Prozent einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Grund für die Anpassungen ist dem Unternehmen zufolge vor allem der "deutlich schwächer als erwartete" Geschäftsverlauf im zweiten Quartal. Der Umsatz von BASF sank demnach in diesem Zeitraum nach vorläufigen Zahlen um vier Prozent auf 15,2 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen schrumpfte um 47 Prozent auf eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Belastet wurde das Geschäft des Unternehmens demnach durch eine schwächere globale Industrieproduktion. Zusätzlich habe die schwache Entwicklung des Agrarsektors in Nordamerika die Geschäfte belastet - Grund waren Witterungsbedingungen und die anhaltenden Handelskonflikte. Das habe zu einer niedrigeren Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln geführt, erklärte das Unternehmen.
Anders als zuvor angenommen hätten sich die Konflikte zwischen den USA und ihren Handelspartnern, insbesondere China, nicht entschärft, erklärte BASF. Die Unsicherheit bleibe an dieser Stelle hoch, warnte das Unternehmen.
Die Anleger reagierten umgehend. Der Börsenkurs von BASF fiel am Dienstagmorgen kurz nach dem Start um über fünf Prozent und stand kurz vor 10.00 Uhr fast sechs Prozent im Minus bei 58,87 pro Aktie.
An seinem Sparprogramm will BASF festhalten. Ende Juni hatte das Unternehmen angekündigt, bis Ende 2021 weltweit rund 6000 Stellen zu streichen. Das Unternehmen will die Verwaltung verschlanken sowie Abläufe und Prozesse vereinfachen. Ab Ende 2021 sollten damit jährlich 300 Millionen Euro eingespart werden.
(A.Stefanowych--DTZ)