Altmaier will in den USA für "starke transatlantische Beziehungen" werben
Zukunftstechnologien, Handelspolitik und die Rolle deutscher Unternehmen in den USA: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat am Montag mit seiner sechstägigen Reise durch die Vereinigten Staaten begonnen, die ihn vom Silicon Valley über die Hauptstadt Washington bis in den Südstaat Alabama führt. Dabei will Altmaier vor allem betonen, dass intakte Beziehungen von gegenseitigem Vorteil sind.
"Starke transatlantische Beziehungen nutzen beiden Seiten", erklärte Altmaier im Vorfeld. Er wolle deshalb auf seiner Reise deutlich machen, wie wichtig "konfliktfreie" Wirtschaftsbeziehungen seien - sei es in der Autoindustrie oder "auf den Zukunftsmärkten der Digitalisierung".
Am Montag stand zunächst ein Besuch im kalifornischen Hightech-Zentrum Silicon Valley auf dem Programm. Deutschland habe ein großes Interesse, bei Zukunftsthemen eng mit den USA zusammenzuarbeiten, erklärte der Minister mit Blick auf Entwicklungen bei Künstlicher Intelligenz (KI), selbstfahrenden Autos oder der Plattformökonomie - ein Bereich, in dem die großen US-Digitalkonzerne international unangefochten an der Spitze stehen.
Deutschland habe "viel Know-How" und eine exzellente Forschungslandschaft, erklärte Altmaiers Ministerium am Montag bei Twitter. "Aber von den USA können wir zum Transfer in Geschäftsmodelle lernen."
Die Zusammenarbeit mit den USA soll sich nach den Vorstellungen Altmaiers aber auch auf die Bereiche Datensicherheit, Datenschutz und Datenverfügbarkeit erstrecken. "Gemeinsam mit den USA haben Deutschland und Europa die Chance, digitalpolitische Standards zu setzen und die weltweiten Spielregeln der Datenökonomie maßgeblich zu beeinflussen", erklärte er. "Diese Chance müssen wir nutzen."
Nach seinem Besuch an der US-Westküste sind angesichts der jüngsten Spannungen im transatlantischen Verhältnis für Mittwoch und Donnerstag bilaterale Gespräche mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump geplant. Dabei sind Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Wirtschaftsminister Wilbur Ross geplant. Ansprechen will Altmaier hierbei auch die "aktuellen Unsicherheiten aufgrund der US-Handelspolitik".
Um die Bedeutung Deutschlands als Handelspartner zu untermauern, will Altmaier auch die Rolle deutscher Unternehmen in den USA betonen. Hierfür reist er am Donnerstagnachmittag nach Tuscaloosa im Bundesstaat Alabama. Das dortige Mercedes-Benz-Werk zeige exemplarisch, wie die USA von deutschen Investitionen profitierten, erklärte das Wirtschaftsministerium. In den Standort habe der Autobauer mehr als sechs Milliarden Dollar investiert und beschäftige dort rund 3800 Mitarbeiter.
(Y.Ignatiev--DTZ)