Söder sieht Lösung für früheren Kohleausstieg in modernen Gaskraftwerken
CSU-Chef Markus Söder will einen früheren Ausstieg aus dem Kohlestrom mit dem Ausbau von Gaskraftwerken ermöglichen. Ein Kohleausstieg bereits 2030 sei die "effektivste Strategie, um die Klimaziele 2030 zu erreichen", sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Montag. "Dazu brauchen wir einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, der Speicherung über Power-to-Gas-Technik und den Einsatz von modernen Gaskraftwerken."
Technisch sei das möglich, "es fehlt nur der politische Wille", sagte Söder. Er verteidigte seine bereits vor wenigen Wochen geäußerte Forderung, bereits 2030 aus der Kohle auszusteigen. Der Ende Januar erzielte Kohlekompromiss sieht eigentlich einen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 vor. Die deutschen Klimaziele seien allerdings bis 2030 nur zu erreichen, "wenn wir den Kohleausstieg massiv beschleunigen", sagte er damals dem "Münchner Merkur".
Von dem SPD-Konzept einer CO2-Bepreisung zeigte sich Söder nicht überzeugt. So sei er bei einer "einseitigen Belastung von Mineralöl" skeptisch. Wer ein Auto braucht, müsse es nutzen können. "Klimaschutz darf kein Projekt der Eliten sein." Derzeit werde Klimaschutz nur aus der Perspektive diskutiert, dass es dem Land wirtschaftlich gut gehe. Klimaschutz sei jedoch auch in "konjunkturell schlechteren Zeiten" nötig.
(P.Vasilyevsky--DTZ)