Kramp-Karrenbauer für Überprüfung der Niedrigzinspolitik der EZB
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich dafür ausgesprochen, die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den Prüfstand zu stellen. Es müsse für die Zukunft geschaut werden," ob man nicht die Niedrigzinsphase ein Stück weit einbremsen muss", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von Montag. Denn der Effekt dieser Niedrigzinsen sei problematisch, "unter anderem weil gerade die Menschen mit den klassischen Spareinlagen - darunter viele in Deutschland - davon nicht profitieren".
Zudem fließe Kapital aus Europa ab anstatt jungen europäischen Unternehmen zugute zu kommen. "Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass wir in der Geldpolitik weiter Spielraum haben, aber gleichzeitig die Geldpolitik nachhaltig und sehr sensibel anpassen", sagte die CDU-Vorsitzende der "FAZ" am Rande einer französischen Wirtschaftskonferenz in Aix-en-Provence weiter.
Dies sei eine Aufgabe, "die jetzt auf Christine Lagarde zukommt", fügte sie mit Blick auf die Nominierung der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hinzu, die EZB-Präsident Mario Draghi im Herbst an der Spitze der Zentralbank ablösen soll. Draghi hatte Anfang Juni angekündigt, dass die EZB den Leitzins nicht vor Mitte 2020 erhöhen werde. Die Zentralbank hatte den zentralen Zinssatz im März 2016 auf 0,0 Prozent gesenkt, um mit günstigem Kapital Konjunktur und Inflation anzukurbeln.
(L.Møller--DTZ)